Bettina Schwick, Untersuchungen zu barockzeitlichen Epitaphien der Reichsstadt Regensburg (Diss.)

Bettina Ulrike Schwick, „Dieser Stein soll der Nachwelt Zeuge seyn“. Untersuchungen zu barockzeitlichen Epitaphien der Reichsstadt Regensburg (Regensburger Studien und Quellen zur Kulturgeschichte 20). Regensburg (Universitätsverlag) 2012. 332 S., 137 schw.-w. u. 16 farb. Abb., ISBN 978-3-86845-077-4, € 39,95

Die Regensburger kunsthistorische Dissertation widmet sich den original überlieferten Grabdenkmälern des Stadtbürgertums sowie der Angehörigen der Reichsstände und europäischen Gesandtschaften am Immerwährenden Reichstag in Regensburg im Zeitraum von 1652 bis 1805. Die Hauptkapitel der Monographie bilden  „Bestattungskultur im frühneuzeitlichen Regensburg“ (17-54), „Auftraggeber“ (55-63), „Bildhauer und Herstellung von Epitaphien“ (65-68), „Die Epitaphien“ (69-107, darunter „Die Inschriften“ 105-107) sowie der 64 Nummern umfassende Katalog mit Transkription der Inschriften, wobei keine Übersetzungen der lateinischen Inschriften vorliegen (129-312). Mit Index (FAB).

Manfred Merk, Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau (DI 84)

Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau, gesammelt und bearbeitet von Manfred Merk. Für die Kommission eingerichtet von Ramona Baltolu und Christine Steininger (Die Deutschen Inschriften 84, Münchener Reihe 15). Wiesbaden (Dr. Ludwig Reichert Verlag) 2012. 426 Seiten, 21 Tafeln mit 49 s/w- Abb. und 12 farbigen Abb., 1 Karte, Leinen mit Schutzumschlag, EUR 62,–
ISBN 978-3-89500-898-6

Der Band enthält 340 Editionen von Inschriften und Inschriftengruppen des Landkreises Weilheim-Schongau von der Mitte des 12. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts, mehr als zwei Drittel davon sind heute noch im Original vorhanden. Schwerpunkte der Überlieferung bieten neben den beiden städtischen Zentren Weilheim und Schongau die Bestände der sechs Prälatenklöster, die die Geschichte des Pfaffenwinkels entscheidend mit geprägt haben. Auffällig ist die große Zahl an im Original erhaltenen und in Kopie überlieferten Glockeninschriften. Einzigartig ist die große Zahl der gemalten Inschriften auf Votivbildern aus der zweiten Hälfte des 16. und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Sie stellen eine wertvolle Quelle für die Sprach- und die Frömmigkeitsgeschichte sowie das Alltagsleben der bäuerlichen und bürgerlichen Gesellschaft einer durchgehend vom Katholizismus geprägten Region dar. Im Zentrum dieser Tradition steht der Weilheimer Künstler Elias Greither, der sowohl als Maler als auch als Verseschmied tätig war. In einigen frühen Zeugnissen wird auch die Wirksamkeit weiterer aus dem Kreis der sogenannten Weilheimer fassbar, jener Künstler, die das barocke Bayern entscheidend mitgestaltet haben. So bietet der Band eine Edition der wohl frühesten Inschriften auf barocken Deckengemälden in Altbayern (Verlagsanzeige).

Nikolaus Henkel (Hg.), Inschriften als Zeugnisse kulturellen Gedächtnisses

Inschriften als Zeugnisse kulturellen Gedächtnisses. 40 Jahre Deutsche Inschriften in Göttingen. Beiträge zum Jubiläumskolloquium vom 22. Oktober 2010 in Göttingen, hg. von Nikolaus Henkel. Wiesbaden (Dr. Ludwig Reichert Verlag) 2012.  Gebunden. 176 Seiten, 240 x 170 mm, 30 farb. Abb., 7 s/w Abb., 3 s/w Tabellen, mit 24 Tafeln. ISBN 978-3-89500-908-2
38,00 €


Unter diesem Motto wurde mit einem Kolloquium zum Thema „Inschriften als Zeugnisse kulturellen Gedächtnisses“ an die Gründung der Göttinger Inschriftenkommission im Jahr 1970 erinnert. Die Beiträge des Jubiläumskolloquiums widmen sich zentralen Themen der Inschriftenforschung. Aus der Sicht der Kunstgeschichte hat Gia Toussaint die inschriftliche Kennzeichnung von Reliquien in Byzanz und im Westen in den Blick genommen. Als Historiker lenkt Rüdiger Fuchs bilanzierend-fragend die Aufmerksamkeit auf eher unspektakuläre Inschriften wie z. B. Hochwassermarken oder Maßeinheiten. Der sprachhistorische Beitrag von Ingrid Schröder hat „Niederdeutsche Inschriften als Zeugnisse regionaler Kultur“ zum Gegenstand. Abschließend untersucht Arnd Reitemeier unter dem Titel „Die Reformation und ihre Folgen in Niedersachsen“ den Quellenwert der Inschriften für die Frage nach Einführung und Konsolidierung der neuen Konfession.
Die Beiträge werden ergänzt durch zwei Rechenschaftsberichte der ehemaligen Vorsitzenden der Göttinger Inschriften-Kommission, Karl Stackmann und Ulrich Schindel. Hinzu kommt ein Situationsbericht des Mitarbeiters der ersten Stunde, Werner Arnold. Das Vorwort des Herausgebers skizziert die zukünftige Entwicklung der Arbeitsstelle (Verlagsanzeige).

Rüdiger Fuchs, Die Inschriften der Stadt Trier II (1501 bis 1674) (DI 71)

Rüdiger Fuchs, Die Inschriften der Stadt Trier II (1501 bis 1674) (Die Deutschen Inschriften 71, Mainzer Reihe 11), Wiesbaden (Dr. Ludwig Reichert Verlag) 2012. 1132 Seiten, 149 Tafeln mit 466 s/w-Abb., 2 Tafeln mit Steinmetzzeichen und Marken, ISBN 978-3-89500-556-5, 118,- €

Die beiden Teilbände enthalten die Edition von 502 Katalogartikeln einschließlich eines großen Anhangs, in dem fiktive und nicht ausreichend sicher in Trier beheimatete Inschriften zusammengefasst sind, außerdem Nachträge und Ergänzungen (DI 71/1) zum ersten Editionsband (DI 70, 2006) und die auch für dessen Benutzung und Verständnis notwendigen Informationen in Einleitung, Schrifttum und Registern, sodann die Abbildungen zu den neuzeitlichen Inschriften (DI 71/2). Die 855 Trierer Inschriften sind etwa zur Hälfte erhalten; 123 wurden erstmals vom Original, 88 aus der sekundären Überlieferung ediert. Der Schwerpunkt des Materials liegt in den Grabdenkmälern, die sich überlieferungsbedingt auf die geistlichen Grablegen konzentrieren. Mit großartigen Aufbauten und zahlreichen Einzelinschriften ragen die Epitaphaltäre heraus, aber auch die durch die Erhebung des Heiligen Rocks 1512 verstärkte Präsentation von Heiltümern. Trotz großer Verluste haben sich auch bemerkenswerte Inschriften aus dem städtisch-bürgerlichen Bereich, teils in deutscher Sprache, und an bzw. von Profanbauten erhalten. Als Zentrum der Renaissance an der Mosel bot Trier zudem die Gelegenheit, die Produktion mehrerer Großwerkstätten epigraphisch zu untersuchen und dafür modellhafte Ergebnisse vorzulegen (Verlagsanzeige).