Christine Wulf, Die Inschriften des Landkreises Hildesheim (DI 88)

Die Inschriften des Landkreises Hildesheim, gesammelt und bearbeitet von Christine Wulf (Die Deutschen Inschriften 88, Göttinger Reihe 16). Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2014. 560 S., 164 s/w-Abb., 43 Farbabb. EUR 69. ISBN 978-3-89500-967-9

Der Band bietet eine kommentierte Edition von ca. 450 Inschriftentexten sowie Jahreszahlen und Initialen von 83 weiteren Objekten aus einer dörflich geprägten Region Niedersachsens. Einen Schwerpunkt bilden die knapp 100 Glockeninschriften, die einen authentischen Einblick in die Hildesheimer Glockenlandschaft mit ihren verschiedenen Gußwerkstätten gestatten. Die zahlreichen Grabinschriften dokumentieren die Memorialkultur vor allem des ländlichen Adels sowie der evangelischen Pastoren und der herzoglichen Amtmänner. Neben den Glockeninschriften geben die Inschriften auf Altarretabeln, Opferstöcken und Kelchen wertvolle Hinweise u. a. darauf, wie sich das Innere der Kirchen durch die Reformation verändert hat und welche Rolle Stiftungen und Stifter dabei gespielt haben. Nur etwa 60 Inschriftentexte stammen aus mittelalterlicher Zeit, der Schwerpunkt der Überlieferung liegt in der frühen Neuzeit. Zusammen mit den bereits vorliegenden Inschriften der Stadt Hildesheim (DI 58) wird nunmehr auf der Grundlage von fast 1500 Inschriften, Initialen und Daten das Spannungsfeld von Peripherie und Zentrum für ein zentrales Gebiet der ehemaligen welfischen Territorien in der inschriftlichen Überlieferung sichtbar. (Verlagsanzeige)

Corpus Inscriptionum Poloniae 10,6 – Nowosolski

Inskrypcje województwa lubuskiego, pod redakcją Joachima Zdrenki. 6: Powiat Nowosolski, zebrał i opracował Adam Górski
(Corpus Inscriptionum Poloniae 10,6). Torún (Wydawnictwo Adam Marszałek) 2013. 215 S. mit 76 s/w-Abb. ISBN: 978-83-7780-480-3

Der Band erfasst in 152 Katalognummern die original wie kopial überlieferten Inschriften aus dem Landkreis Nowosolski in der Woiwodschaft Lebus von 1441 bis 1815. Wie im benachbarten Landkreis Zielonogórski (Corpus Inscriptionum Poloniae 10,5) stellen die Glocken die ältesten inschriftlichen Zeugnisse des Landkreises Nowosolski dar. Von den neun Glocken aus der Zeit vor 1500 haben sich allerdings nur zwei (Nr. 1 von 1441 und Nr. 3 von 1479) erhalten, wobei die jüngere zum ersten Mal im Bearbeitungsgebiet die deutsche Sprache verwendet (FB).

Peter Zahn, Die Inschriften der Stadt Nürnberg 3 (DI 90)

Die Inschriften der Friedhöfe St. Johannis, St. Rochus und Wöhrd zu Nürnberg (1609-1650), Teilband III: (1609 bis 1650). Nachträge und Berichtigungen zu den Bänden I-II (1972 und 2008), gesammelt und bearbeitet von Peter Zahn (Die Deutschen Inschriften 90, Münchener Reihe 16). Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2013. 1038 Seiten, 270 x 190 mm, 3 s/w Abb., 30 s/w Tabellen, 132 s/w-Abb. auf 40 Tafeln, 1 DVD mit ca. 1100 Abb. und Kurztexten. EUR 118. ISBN 978-3-89500-953-2

Der Band setzt die Edition der Inschriften der 1518 außerhalb der Mauern Nürnbergs angelegten Begräbnisplätze fort. Er enthält 1486 Beschreibungen von Inschriften und Inschriftengruppen der Friedhöfe St. Johannis, St. Rochus (einschließlich deren Bauten) und der Vorstadt Wöhrd aus den Jahren 1608 bis 1650. Im Original oder in Fotografie sind 738 Inschriften erhalten, 748 in Abschrift oder Druck. Das Material ist und war fast ausschließlich Messingguss. Der Band schließt in der Nummernfolge an den zweiten Teilband (DI 68, 2008 an, der die Inschriften bis 1608 beschreibt. Die Pause zwischen den einzelnen Bänden macht weiterhin eine Reihe von Ergänzungen zu den ersten beiden Bänden nötig. Insgesamt nennen die Texte, Kommentare und Register wieder mehr als 4.000 Personen, rund ein Sechstel der damaligen Einwohner Nürnbergs. In den Inschriften begegnen uns Handwerker, Krämer und Großkaufleute, Geistliche, Juristen, Ärzte, Amtsleute und Patrizier, Glaubensflüchtlinge aus Norditalien, den Niederlanden und Österreich, die ihre internationalen Handelsbeziehungen mitbringen. Nürnberg ist auf der Höhe seines Wohlstandes, rüstet gegen Ende des 16. Jahrhunderts und noch am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges die atlantische Schifffahrt aus und liefert Waffen und Kriegsgerät an die Parteien der großen europäischen Auseinandersetzungen. Aus der Vielfalt der Inschriftentexte, Wappen, Haus-, Handels- und Handwerkszeichen, den Bildszenen aus dem Alten und dem Neuen Testament und den Ornamentformen der Zeit zwischen Spätrenaissance und Barock entsteht auf den Epitaphien ein Abbild des materiellen und geistigen Lebens der Reichsstadt, deren reiche Zeugnisse innerhalb der Mauern durch den Bombenkrieg unwiderruflich vernichtet wurden. (Verlagsanzeige)