Cécile Treffort – Épitaphes carolingiennes du Centre-Ouest

Épitaphes carolingiennes du Centre-Ouest (milieu VIIIe-fin du Xe siècle), textes établis et présentés par Cécile Treffort avec la colloboration de Vincent Debiais, Estelle Ingrand-Varenne ainsi qu’Aurore Menudier et Alexandre Gaudin (Corpus des inscriptions de la France médiévale, Hors-Série), Paris (CNRS Éditions) 2020. 183 S. , zahlreiche s/w Abb., ISBN 978-2-271-07003-6, EUR 50,-

Die reichhaltige Überlieferung an karolingischen Inschriften in Frankreich wird in 83 Katalognummern allein aus dem mittleren Westen Frankreichs dokumentiert. Die epigraphische Kapitalis ist allerdings trotz Bemühung um Schriftreinigung weit entfernt von der Perfektion der Auszeichnungsschriften in den Handschriften der karolingischen Zentren. Es handelt sich vielmehr um „bodenständige“ Inschriften (Walter Koch, Inschriftenpaläographie …S. 113-117) (FB).

 

Gerhard Lutz / Rebecca Müller (Hg.) – Die Bronze, der Tod und die Erinnerung

Die Bronze, der Tod und die Erinnerung. Das Grabmal des Wolfhard von Roth im Augsburger Dom, hrsg. von Gerhard Lutz und Rebecca Müller (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München 53), Passau (Dietmar Klinger) 2020. 235 S., 15 Taf., zahlreiche farb. und s/w Abb., ISBN 978-3-86328-174-8, EUR 29,90.

Die Grabplatte des Wolfhard von Roth, der von 1288 bis 1302 den Augsburger Bischofsstuhl innehatte, gehört zu den außergewöhnlichsten Bildwerken des 14. Jahrhunderts. Die Wiedergabe eines Toten mit hagerem, faltenzerfurchtem Gesicht erscheint unter den nordalpinen Grabbildern als vorbildlos. Die Platte wurde geschaffen aus dem ebenso traditionsreichen wie exklusiven, technisch anspruchsvollen Material Bronze. Der Band nähert sich dem Grabmal aus den Perspektiven der Liturgiewissenschaft, der Geschichte, der Epigraphik, der Kunstgeschichte sowie der naturwissenschaftlichen Materialforschung. Die Person des Bischofs, die Standorte und die liturgische Einbindung der Platte, ihre Herstellung, die Inschriften und kunsthistorische Fragestellungen, so zur Entstehung des Wachsmodells, zur Physiognomie, zum künstlerischen Kontext, zum Material sowie zur Künstlersignatur werden thematisiert. Damit liegt erstmals eine umfassende Würdigung dieses Hauptwerks spätmittelalterlicher Kunst vor (Anzeige Zentralinstitut für Kunstgeschichte).

Inhaltsverzeichnis:

Wolfhard von Roth im Spiegel seiner Urkunden – Florian A. Dorn / Thomas M. Krüger, 3

Suscipe pro anima famuli tui episcopi precis nostras … Grundzüge der Liturgie des Bischofsbegräbnisses im Spätmittelalter – Jürgen Bärsch, 15

Quando sollemnis memoria Wolfhardi episcopi habetur – Thesen zur Integration des Grabmals des Wolfhard von Roth in die Liturgie und die Sakraltopographie des Augsburger Doms –
Jens Brückner, 29

Das Grabmal des Wolfhard von Roth – Überlegungen zu seiner ursprünglichen Aufstellung und zu einem Atrium des Domes – Dorothea Diemer, 55

Der Legierung auf der Spur – mit der mobilen Röntgenfluoreszenzanalyse – Björn Seewald, 77

Überlegungen zur Gusstechnik – Martin Mach, 85

Die Inschrift auf dem Hochgrab des Bischofs Wolfhard von Roth – Franz-Albrecht Bornschlegel, 101

Otto me cera fecit – Überlegungen zur Entstehung des Bildhauermodells für das Grabmal des Wolfhard von Roth – Dorothea Diemer, 119

Die Grabplatte der Wolfhard von Roth – eine kunsthistorische Versuchsanordnung – Gerhard Lutz, 131

Wolfhard’s Face – Dominic Olariu, 151

Cera zu era. Wolfhards Grabplatte und die Bronzegrabmäler vor 1302 – Überlegungen zu Material und Technik – Joanna Olchawa, 179

Der Name am Grab. Die Künstlersignatur auf dem Grabmal des Wolfhard von Roth – Rebecca Müller, 199

 

Rüdiger Fuchs / Yvonne Monsees – Die Inschriften des Hochtaunus-Kreises und des Main-Taunus-Kreises (DI 97)

Die Inschriften des Hochtaunus-Kreises und des Main-Taunus-Kreises, gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97, Mainzer Reihe 15). Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2019. 884 S., 136 Taf. mit 226 farb. und s/w Abb., Steinmetzzeichen und Marken, Karte, Leinen mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-95490-297-2, EUR 98,-

Der Band enthält ca. 400 Katalognummern mit den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Inschriften vom 7. Jahrhundert bis zum Jahr 1700. Der Katalog beginnt mit dem einzigen erhaltenen frühmittelalterlichen Grabstein der Roteldis. Danach sind Inschriften erst wieder aus dem 14. Jahrhundert nachzuweisen. Heraus ragen die Grabplatten der Herren von Kronberg und ab dem 15. Jahrhundert die Adelsgrablegen ebendort, in Eppstein und Königstein mit Figurengrabplatten. Das adlige Selbstverständnis der Familie von Kronberg spiegelt sich darüber hinaus in Schlachten-, Familienbildern und Fensterzyklen. Einen eigenen Schwerpunkt für das 17. Jahrhundert bildet die Grablege der Landgrafen von Hessen in der Fürstengruft der Homburger Residenz. Zahlreiche Zinnsärge der landgräflichen Familie legen in ausführlichen Bibelzitaten und längeren Grabinschriften ein eindrucksvolles Zeugnis von der Frömmigkeit einer Fürstenfamilie ab. Seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert sind Inschriften von gelehrten Theologen und Juristen, Pfarrern und Amtleuten sowie von Bürgern überliefert. Der Band enthält einen größeren Fachwerkbestand auch mit poetischen Hausinschriften (Verlagsanzeige).