Die Inschriften Mayen-Koblenz I (ehem. Landkreis Koblenz mit Andernach) gesammelt und bearbeitet von Eberhard J. Nikitsch (Die Deutschen Inschriften 111, Mainzer Reihe 16), Wiesbaden (Reichert) 2021. 863 S., 220 Tafeln mit 20 s/w Abb., 565 farb. Abb. und 1 Karte. ISBN: 978-3-7520-0602-5. EUR 98.
Der Band erfasst in 532 chronologisch geordneten Katalognummern die kommentierten Inschriften des südöstlichen Teils des heutigen Lkrs. Mayen-Koblenz (ehem. Lkrs. Koblenz und Stadt Andernach mit ihren eingemeindeten Vororten Eich, Kell, Miesenheim und Namedy) vom Ende des 5. Jahrhunderts bis zum Jahr 1650. Eine Ausnahmestellung nehmen dabei die über 60 frühmittelalterlichen Inschriften aus Kobern-Gondorf, Andernach und dem Neuwieder Becken ein, die wesentliche Einblicke in verschiedenste Aspekte der Geschichte des frühen Christentums an Mosel und Rhein erlauben. Ab der Mitte des 12. Jh. bzw. der Mitte des 13. Jh. werden mit unterschiedlichsten Inschriften aus den im 19. Jh. aufgehobenen Klöstern in Andernach und Sayn, später auch in Niederwerth, die Reihe dieser besonderen Quellen eindrucksvoll weitergeführt. Sie finden sich hauptsächlich in den Kapellen und Kirchen auf sepulkralen Denkmälern wie Grabsteinen, Grabplatten, Epitaphien und Grabkreuzen, aber auch auf kirchlichem Gerät, Reliquiaren und Antependien und nicht zuletzt in Verbindung mit Wand-, Glas- und Tafelmalereien. Eine besondere Rolle spielen dabei die über dreißig, seit dem Ende des 13. Jh. im gesamten Bearbeitungsgebiet nachweisbaren Glocken, die mit ihren nur selten rezipierten Inschriften oft die ersten kulturgeschichtlichen Zeugnisse der jeweiligen Orte darstellen. Ähnliches gilt sowohl für die bislang wenig beachteten, ab dem Beginn des 16. Jh. in nahezu jedem Ort nachweisbaren Grabkreuze aus Basalt, als auch für Flurdenkmäler unterschiedlichster Art wie Nischenmäler, Feld- und Wegekreuze sowie Grenz- und Gütersteine, die neue und aufschlussreiche Einblicke in die bäuerliche und bürgerliche Kultur der Region gewähren (Verlagsanzeige).