Der Begriff aus dem Englischen, der den Vorgang und die Tätigkeit, daß „getupft“ wird, zum Ausdruck bringt, erinnert daran, daß der historische Ursprung der Technik in England zu finden ist. Die Technik beinhaltet einen Stempelabdruck einer erhabenen Inschrift. Der Stempel muß weich sein, damit das Buchstabenbild und dessen Kanten oder die Rundungen präzise erfaßt werden. Als Stempel nimmt man z.B. ein Fensterleder, welches mit Watte gefüllt wird und am oberen Ende mit einem Holzgriff versehen werden. Als Papier hat sich dünnes Japanpapier bewährt. Es wird einseitig angefeuchtet, zu zwei oder drei Bögen zusammengefaltet und ein bis zwei Tage in einem Plastikbeutel aufbewahrt. Auf diese Weise entsteht der gewünschte lappig-feuchte Zustand. Das Papier wird dann auf die Inschrift gelegt. Als Druckfarbe wir eine Mischung aus Grafit und Leinöl, die eine bestimmte, eher trocken-geschmeidige Konsistenz haben muß, benützt. So wir die Fähigkeit des Grafits, auf stärkeren Druck stärker und auf schwächeren Druck schwächer zu reagieren, also Feinabstufungen entsprechend den plastischen Rundungen wiedergeben zu können, voll ausgenutzt. Das Einreiben des Stempels ist denkbar einfach. Man schüttet etwas Grafitt auf einen flachen Stein, gibt wenig Öl dazu und mischt mit dem Stempel selbst. Vier Tupfen angerührten Tapetenkleisters befestigen das Papier auf der Inschrift. Es muß glatt aufliegen und darf sich während des Stempels nicht bewegen. Das Papier trocknet sehr schnell und kann ohne weitere Nachbehandlung konserviert werden. Bewährt hat sich dieses Verfahren v.a. bei Glocken.
Quelle: Kloos, Rudolf M., Fachtagung für lateinische Epigraphik des Mittelalters und der Neuzeit : Landshut, 18.-20. Juli 1980 (=Münchner Historische Studien, Abtlg. Geschichtliche Hilfswissenschaften; 19). – Kallmünz/opf. 1982, S. 146ff.