Helga Giersiepen / Andrea Stieldorf (Hgg.) – Über Grenzen hinweg: Inschriften als Zeugnisse kulturellen Austauschs

Über Grenzen hinweg – Inschriften als Zeugnisse kulturellen Austauschs. Beiträge zur 14. Internationalen Fachtagung für mittelalterliche und frühneuzeitliche Epigraphik, Düsseldorf 2016, hg. von Helga Giersiepen und Andrea Stieldorf, Paderborn (Ferdinand Schöningh) 2020. 287 S. mit zahlreichen SW- und Farbabbildungen. ISBN 878-3-506-70313-2. €110,38.

Vorwort  7
Abkürzungsverzeichnis  9
Enno Bünz – Grenzenloses Mittelalter? Beobachtungen und Überlegungen zur Geschichte, Gestalt und Funktion von Grenzen  11
Andrea Stieldorf – Unbekannte Objekte? Das mittelalterliche Europa und sein Umgang mit fremden Kulturen   53
Wolfgang Haubrichs – Könige, Notare, Adel und ein Söldner. Onomastische Aspekte der Migration und Identität einer ‚gens‘ im Spiegel der langobardischen Inschriften des 6.-8. Jahrhunderts  79
Tanja Kohwagner-Nikolai – Der Einfluss des Fremden. Die textilen Inschriften der Bamberger Kaisergewänder – ein Zwischenbericht  105
Estelle Ingrand-Varenne – Beyond Graphical Boundaries: Arabic Writing and a Poem to the Virgin Mary inscribed on the Tympanum of Saint-Pierre-le-Puellier at Bourges  137
Juraj Sedivy – Über (Sprach)Grenzen hinweg: Deutschsprachige Inschriften des 14. bis 16. Jahrhunderts in der Slowakei  159
Krzysztof Maciej Kowalski – Inschriften auf gotischen Trachtenaccessoires in hanseatischen Städten. Form, Text und Funktion der Epigraphik mittelalterlicher Kleidung  185
Simona Slanicka – „Bastard Feudalism“ als Multiplikation von Herrschaftszeichen: Aufsteiger, Condottieri und die neue ephemere Hofrepräsentation in Frankreich und Italien  211
Ulrike Spengler-Reffgen – „ADLER HERTZ IM GOT BEHOET“ – Die Düsseldorfer Hochzeit von 1585 und der Einsatz von Inschriften zur öffentlichen Darstellung des landesherrlichen Selbstverständnisses  235
Teresa Schröder-Stapper – Das Wort Gottes – Städtische Inschriften als Wissenspraxis im Zeitalter von Reformation und Konfessionalisierung  267

Transfer und Aneignung kultureller Techniken und Errungenschaften stehen seit langem im Fokus des Forschungsinteresses. Auch die Epigraphik ist im Rahmen der Erforschung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Inschriften mit den Voraussetzungen, Abläufen und Ergebnissen von Kulturaustausch konfrontiert. Inschriften auf Grabdenkmälern, im öffentlichen Raum und in Kirchen, aber auch auf schlichten Alltagsgegenständen gewähren Einblicke in den Umgang unserer Vorfahren mit Traditionen und Neuerungen, mit historischen Vorbildern, neuen religiösen Strömungen oder wechselnden kulturellen Einflüssen. Die Autoren des Tagungsbandes stellen Beispiele aus verschiedenen europäischen Ländern vor, die sich über einen Zeitraum von 1000 Jahren erstrecken (Verlagsanzeige).