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Jörg H. Lampe, Die Inschriften des Landkreises Hameln-Pyrmont (DI 118)

Die Inschriften des Landkreises Hameln-Pyrmont, bearb. von Jörg H. Lampe, Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2024 (Die Deutschen Inschriften 118, Göttinger Reihe 25). 544 S. sowie 96 Tafeln mit 307 s/w und 73 farbigen Abb., Ln. mit Schutzumschlag. ISBN: 978-3-7520-0841-8. EUR 62,–

Der Band enthält in 467 Katalognummern die Edition der vom 12. Jahrhundert bis zum Jahr 1650 entstandenen Inschriften des Landkreises Hameln-Pyrmont. Die Inschriften der Stadt Hameln liegen bereits seit 1989 als DI 28 vor. Aufgenommen sind außer den im Original erhaltenen Inschriften auch diejenigen, die nur noch in Abschriften oder Abbildungen vorliegen. Die Inschriften stammen aus 73 Dörfern und kleineren Städten. Die bedeutendsten Standorte sind die Städte Hess. Oldendorf und Bad Münder, das Stift Fischbeck sowie die Schlösser Hämelschenburg und Schwöbber. Die Fischbecker Inschriften belegen die Kontinuität der Gründungsmemoria vom Spätmittelalter bis in die Reformationszeit und tragen zu den Biographien von Äbtissinnen und Stiftsdamen bei. Die Inschriften aus den beiden großen Schlössern lassen ebenso wie die aus kleineren Adelssitzen und Amtshäusern die Lebenswelt des frühneuzeitlichen Adels lebendig werden. Die frühesten Inschriften auf den Tympana von Kirchen illustrieren mittelalterliche Frömmigkeit. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts findet die Gedankenwelt der Reformation Niederschlag in den Texten. Am Ende des behandelten Zeitraums entstand eine Anzahl von Inschriften, weil Häuser und Kirchen nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges neu aufgebaut oder neu ausgestattet wurden. Alle Inschriften werden unter Auflösung der Abkürzungen nach genauer Lesung wiedergegeben. Lateinische und niederdeutsche Texte werden übersetzt. Eine Beschreibung des Inschriftenträgers vermittelt einen Eindruck von dem Zusammenhang, in dem die Inschrift steht. Im Kommentar werden wichtige Fragen erörtert. Ein umfangreicher, teilweise farbiger Tafelteil ergänzt die Edition (Verlagsanzeige).

Der Band wird am Donnerstag, den 14. November 2024 um 18.00 Uhr im Kaisersaal, Bahnhofsplatz 19, 31785 Hameln, mit einem Vortrag des Bearbeiters zum Thema „Von Krokodilstränen und umgefallenen Bäumen – Über die Inschriften im Landkreis Hameln-Pyrmont“ der Öffentlichkeit vorgestellt.
Dazu und zu einem anschließenden Empfang laden ein:
Klaus Arnold, Museumsverein Hameln; Prof. Dr. Jens Peter Laut,
Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen;
Ursula Reichert, Dr. Ludwig Reichert Verlag Wiesbaden.

Der Band kann im Rahmen der Präsentation von den Mitgliedern der regionalen Geschichts- und Heimatvereine zum Sonderpreis von EUR 49,– erworben werden.

Anmeldung bis zum 7.11.2024 unter inschriften@adwgoe.de

Baltolu / Steininger / Riebel (Hgg.), Epigraphische Festschrift Bornschlegel

Zum Auspapierln. Epigraphische Bonbons für Franz-Albrecht Bornschlegel anlässlich seines Ausscheidens aus dem Dienst, hrsg. von Ramona Baltolu, Christine Steininger, Martin Riebel. Archiv für Epigraphik 4, 2024.

Die epigraphische Festschrift enthält Beiträge von Kommissions-mitgliedern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der diversen Inschriftenarbeitsstellen der deutschen Akademien der Wissenschaften und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wie auch von Studentinnen und Studenten von Bornschlegels epigraphischen Lehrveranstaltungen an der LMU München. Die Beiträge der Festschrift sind in der elektronischen Fachzeitschrift „Archiv für Epigraphik“, Jahrgang 4 (2024) FS Bornschlegel  online einsehbar (https://www.epigraphik.org/fs-bornschlegel/) (FB).

Ramona Baltolu / Christine Steininger, Vorwort, S. 5.

Bernd Päffgen, Publicus Frontinius Decoratus und die Stolata Iulia Sperata: Im Eisenerzbergbau tätige Augsburger Aristokraten der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts. Bemerkungen zu einer Sarkophag-Inschrift, S. 7-16.

Jan Ilas Bartusch, Zwei Zierinitialen an einem schwäbischen Kirchenbau. Zum Einfluss gotischer Schreibtradition auf die Steinmetzkunst in Oberlenningen (Lkr. Esslingen), S. 17-24.

Eberhard J. Nikitsch, Hildegard von Bingen und die Mächtigen, S. 25-31.

Rüdiger Fuchs, Ranking der Evangelisten auf Glocken? Ein Denkanstoß, S. 33-40.

Harald Drös, ET POST IN TERCIO ANNO. Beobachtungen zum „Weiterzählen“ von Jahren in Inschriften, S. 41-46.

Gertrude Mras, ERRARE HVMANVM EST, S. 47-55.

Jörg H. Lampe und Christine Wulf, Bairisch in Niedersachsen. Inschriften mit dialektalem „Migrationshintergrund“, S. 57-60.

Renate Kohn, Kein Loy Hering. Und: Versuch einer Neubewertung des Epitaphs Bischofs Georg von Slatkonia im Wiener Stephansdom, S. 61-70.

Maximilian Poschner, Überlieferungen mit Hirn. Zur Tumba für Konrad und Afra Hirn (heute) im Dom zu Augsburg, S. 71-78.

Ramona Baltolu, „Zwei sehr unterschiedliche und doch so ähnliche Grabmäler“. Oder: Was hat ein Straubinger Grabdenkmal mit Augsburg zu tun? S. 79-86.

Mara Hofstett, Aufsatzthema auf Wanderschaft. Eine Spur von Straubing nach Freising über Innsbruck nach Brixen, S. 87-97.

Jaros Lukas, Peutinger zwischen Antike und Renaissance, S. 99-105.

Susanne Kern und Michael Oberweis, „Gesegnet, der da kommt!“. Ein hebräischer Willkommensgruß als Inschrift am ehemaligen Pfarrhaus zu Leun (1604), S. 107-113.

Romedio Schmitz-Esser, Beda Venerabilis im Dreißigjährigen Krieg. Das Eggensteiner-Epitaph an der Thaurer Pfarrkirche und seine epigraphische Analyse, S. 115-125.

Christine Steininger, Ein Franz für den Franz. Zum Gedächtnismal des Johann Franz Eckher von Kapfing und Lichteneck (1757) im Freisinger Dom, S. 127-135.

Tanja Kohwagner-Nikolai, Frumentum Electorum. Von zauberhaften Engeln und selbstbewussten Frauen, S. 137-146.

Sonja Hermann, Die Schleifkanne des Paderborner Bäckeramts: spätes 19. Jahrhundert statt 1634? S. 147-154.

Friedrich Ulf Röhrer-Ertl, Serifen, der Franz und ich. Das älteste Epitaph von St. Anna in Augsburg – gefunden und verloren, S. 155-163.

Mirjam Goeth, Kopiale Überlieferung, S. 164-165 (EpSep 241009)

Schriftenverzeichnis von Dr. Franz-Albrecht Bornschlegel, S. 167-173.

Rodríguez Suárez / Martín López (Hgg.), La escritura en los siglos XV y XVI. Una eclosión gráfica

La escritura en los siglos XV y XVI. Una eclosión gráfica, hg. von Natalia Rodríguez Suárez und Maria Encarnación Martín López, Madrid (Editorial Dykinson, S.L.) 2023. 264 S., zahlreiche s/w-Abb. ISBN: 978-84-1122-879-4. EUR 22,80.

Mávr – Tři století epigrafiky v kostele sv. Mikuláše v Lounech

Jan Mávr: Tři století epigrafiky v kostele sv. Mikuláše v Lounech (16.-18. století), Louny – Ústí nad Labem (Univerzita J.E.Purkyně) 2024. Hardcover, 158 Seiten, ISBN 9788075614308. CZK 315  [Drei Jahrhunderte der Epigraphik in der St. Nikolaus Kirche in Laun (16.-18. Jahrhundert)] .

Die vorliegende Arbeit stellt eine epigraphische Erfassung und Auswertung des Inschriftenbestandes in der St. Nikolaus Kirche in Laun (Louny) für den Zeitraum vom 16. bis zum 18. Jahrhundert dar. Die St. Nikolaus Kirche, die in einer der kleineren königlichen Städte – Laun – im Nordwesten Böhmens liegt, wurde nach 1517 erbaut, als sie, wie ein großer Teil der Stadt, durch einen Großbrand zerstört wurde. Die Kirche ist nicht nur wegen ihrer spätgotischen Architektur, sondern auch angesichts ihrer epigraphischen Denkmäler von Bedeutung.

Das Buch konzentriert sich zunächst auf die traditionellen Inschriften, die auf dem Gebäude selbst (einschließlich des Dachstuhls), auf Mobiliar, Glocken oder Grabsteinen angebracht wurden. Die Zahl dieser Inschriften ist mit 18 nicht außergewöhnlich hoch. In der vorhandenen Literatur haben diese Inschriften bereits eine gewisse Aufmerksamkeit erregt, und einige von ihnen sind bereits beschrieben worden.

Anders verhält es sich mit der zweiten Gruppe von Inschriften, d.h. Dipinti und Graffiti, deren Überlieferung in der St. Nikolaus Kirche einzigartig ist, zumindest in der breiteren Region Nordwestböhmens. Es handelt sich um Hunderte oder sogar Tausende von spontan eingravierten oder geschriebenen Inschriften, vor allem an den Wänden des Gebäudes (sowohl an der Außen- als auch Innenseite), wo ihre Verfasser ein unmittelbares und spontanes Zeugnis ihres Besuchs in der Kirche ab der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts hinterlassen haben. Bis jetzt wurden sie von der Fachliteratur kaum beachtet. Für die vorliegende Erfassung hat der Autor 85 solcher Inschriften ausgewählt, die datiert werden konnten, und er hat ihren Inhalt, ihren Standort, ihren epigraphischen Kontext und in einigen Fällen auch die anderen Zusammenhänge, in denen sie entstanden sind, beschrieben. Der Autor versucht, diese Art von Inschriften komplex zu betrachten: zweifellos stellte die Kirche nicht nur einen sakralen Raum, sondern auch einen der städtischen Kommunikationsknotenpunkte und einen Ort der Memoria im sozialen Raum der frühneuzeitlichen Stadt dar. Tatsächlich wurde im gesamten Innenraum an eher exponierten Stellen eine Reihe von Inschriften gefunden, die zu Überlegungen über die Rolle dieser Kirche im Leben der lokalen Bevölkerung führen. In einigen Fällen konnten die Verfasser von spontan eingravierten oder geschriebenen Inschriften identifiziert werden. (Jan Mávr)

Debiais – Inscrire l’art médiéval Objets, textes, images

Vincent Debiais, Inscrire l’art médiéval. Objets, textes, images. Turnhout (Brepols) 2024 ( Utrecht Studies in Medieval Literacy 60). xxiv + 338 S., 47 s/w-, 102 farb. Abb. ISBN 978-2-503-59740-9. EUR 100,-

Dieses Buch widmet sich den Beziehungen zwischen epigraphischen Schriften und mittelalterlicher Kunst. Es stellt die auf Stein, Metall, Holz, Malerei oder Mosaik gezeichneten Inschriften in den Kontext der schriftlichen und künstlerischen Praktiken des westlichen Mittelalters und zeigt einige originelle Forschungsansätze auf, um den Status, die Form und die Funktion der Begegnung zwischen epigraphischen Schriften und mittelalterlichen Kunstwerken zu erfassen. (Verlagsanzeige: übersetzt aus dem Französischen mit DeepL.com)

Debiais/Uberti (Hgg.): Traversées. Limites, cheminements et créations en épigraphie

Traversées. Limites, cheminements et créations en épigraphie, hg. von Vincent Debiais und Morgane Uberti, Pessac (Presses universitaires de Pau et des Pays de l’Adour, collection B@lades 3) 2024. 310 S. ISBN (html): 2-35311-158-0; ISBN (pdf): 2-35311-159-9

Traversées, eine Hybridpublikation aus wissenschaftlicher Synthese und Ausstellungskatalog, zeugt von einem Experiment der Begegnung zwischen Wissenschaft und zeitgenössischer Kunst rund um eine Quelle der Geschichte, die antike Inschrift, und ihre Disziplin, die Epigraphik. Das Buch zeichnet das Abenteuer nach, von den Fragen, die im Rahmen eines Forschungsprogramms zur spätantiken und mittelalterlichen Epigraphik an die Dokumentation gestellt wurden, bis hin zum Zusammenfluss von historischen und künstlerischen Erkundungen während der Ausstellung Sendas Epigraficas. Das epigraphische Objekt, das hier von den Forscherinnen und Forschern nach seinen chronologischen, materiellen und alphabetischen Rändern befragt wird, befreit sich vom Joch der Geschichte und wird zu einer Quelle der Inspiration für den Künstler. Die Zusammenstellung von wissenschaftlichen Artikeln, Werkbeschreibungen, kritischen Rezeptionen der Ausstellung und übergreifenden Abschnitten zeigt die Relevanz einer Verbindung von künstlerischen und historischen Praktiken, um die Inschrift und ihre Definitionen neu zu überdenken. Traversées ist ein inhaltlich und formal originelles Verlagsobjekt, das den Übergang zwischen Werk und Quelle, zwischen der Geste des Künstlers und der des Historikers ermöglicht, indem es die Wege variiert und in Resonanz zueinander steht. Die Publikation versucht somit, ein lebendiges Bild des Schaffensprozesses wie auch einer Wanderung durch einen Ausstellungsraum zu vermitteln und gleichzeitig zu freien Blicken auf die Inschrift zu verpflichten. Letztendlich stellt Traversées die Möglichkeit der Disziplinlosigkeit als Modalität der Erkenntnis in Frage (Verlagsanzeige; übersetzt aus dem Französischen mit DeepL.com)

Sendas epigráficas. L’épigraphie à l’épreuve du sensible (Fabienne Aguado, Laurent Callegarin), S. 7-9

Una novedosa y fecunda colaboración (Isabelle Velázquez), S. 11-17

Remerciements (Morgan Uberti), S. 19-20

Prémabule (Vincent Debiais, Morgane Uberti), S. 21-28

La collection épigraphique (Vincent Debiais), S. 29-30

La verbe émancipé (Pierre-Olivier Dittmar), S. 31-37

Matière

Marie Bonnin, Pruebas (Morgane Uberti, avec la collaboration de Marie Bonnin), S. 41-48

Iconicité et perception des tituli : matérialité et signification de l’écriture dans les mosaïques pariétales des églises (Ve-IXe siècle) (Elisabetta Neri), S. 49-71

L’écriture sigillaire au Moyen Âge (Ambre Vilain), S. 73-90

Sylvain Konyali, Paul Vergonjeanne, Impressions de matière de pierre (Morgane Uberti) S. 91-100

Formes sensibles anhistoriques, ou comment faire ɶvre à partir de sources épigraphiques (Francesca Cozzolino), S. 101-132

Signe

Naomi Melville, Relire, relier (Morgane Uberti, avec la collaboration de Naomi Melville), S. 135-142

Sens dessus-dessous (Coline Ruiz Darasse), S. 143-161

La possibilité d’une „iconisation“ de l’écriture au Moyen Âge (Brigitte Miriam Bedos-Rezak), S. 163-186

Naomi Melville, Renommer (Morgane Uberti, avec la collaboration de Naomi Melville), S. 187-192

El signo como trazo, el trazo como signo (Jaime Siles), S. 193-197

Temps

Sylvain Konyali, Auto-poème (Morgane Uberti, avec la collaboration de Sylvain Konyali), S. 201-205

When did „late antique epigraphy“ come to an end? (Christian Witschel), S. 207-238

Musa architectonica. La reinvención de la epigrafía monumental en verso entre los siglos IV y XII (Daniel Rico), S. 239-255

Giovanni Bertelli, Carlos de Castellarnau, Epifonías (Morgane Uberti, avec la collaboration de Giovanni Bertelli  et Carlos de Castellarnau), S. 257-262

La recherche comme idéal de l’art, et inversement (Clovis Maillet), S. 263-270

Andrés Padilla Domene, Morgane Uberti, Inscriptions sauvages, domestication graphique (Morgane Uberti, avec la collaboration d’Andrés Padilla Domene), S. 271-279

Expérience intranquille : création contemporaine et pratiques historiennes (Vincent Debiais, Morgane Uberti), S. 281-307.

 

16. Internationale Fachtagung für mittelalterliche und frühneuzeitliche Epigraphik, Leipzig 7.-9.10.2024

„Texttransfer und intertextuelle Bezüge in den Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“. 16. Internationale Fachtagung für mittelalterliche und frühneuzeitliche Epigraphik, Leipzig, 7.-9.10.2024, Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Karl-Tauchnitz-Straße 1, 04107 Leipzig.

Kontakt und Anmeldung

Dr. des. Thomas Rastig
Tel.: +49 (0)345 5522927

Um Anmeldung wird gebeten bis 16.09.2024.

Programm:

MONTAG, 07. Oktober 2024

13.00 Uhr: Wolfgang Huschner, Vizepräsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig: Begrüßung

Moderation: Klaus Krüger (Halle/Saale, D)

13.15 Uhr: Franz Jäger (Halle/Saale, D): Von den Tugenden eines fromen Hausherrn. Zitate an und in Bürgerhäusern der Frühen Neuzeit. Ein Problemaufriss

13.45 Uhr: Michael Oberweis (Mainz, D): Quod natura negat, nemo reddere potest. Abwandlungen und Entstellungen im inschriftlichen Zitatgebrauch der Frühen Neuzeit

14.45 Uhr: Kaffeepause

15.15 Uhr: Jens Borchert-Pickenhan (Halle/Saale, D): Tu Marcellus eras. Über „echte“ und „unechte“ Schriftstellerzitate in Inschriften

15.45 Uhr: Nicoletta Giovè (Padua, IT): Strategien der Hervorhebung. Beispiele und Bemerkungen

 

DIENSTAG, 08. Oktober 2024

Moderation: Katharina Kagerer (Göttingen, D)

9.00 Uhr: Juraj Šedivý (Bratislava, SK): Inschriften und ihre Prätexte im mittelalterlichen Karpatenbecken

9.30 Uhr: Šime Demo (Zagreb, HR): Intertextuality in the Latin inscriptions of early modern Croatia

10.30 Uhr: Kaffeepause

11.00 Uhr: Jochen Hermann Vennebusch (Hamburg, D)
Ecce panis angelorum. Inschriften auf westfälischen vasa sacra des späten Mittelalters und ihre Prätexte

11.30 Uhr: Falko Bornschein (Erfurt, D): Dies tut zu meinem Gedächtnis! Zum Verweischarakter der Inschriften auf den mittelalterlichen Glasmalereien des Erfurter Domchores

12.30 Uhr: Mittagspause

Moderation: Bruno Klein (Dresden, D)

14.00 Uhr: Ulrike Spengler-Reffgen (Bonn, D): Veni domine visitare nos in pace. Liturgische Texte in Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit

14.30 Uhr: Maia Wellington Gahtan (Firenze, IT): Patris Opus. Constantinus II, Sixtus V and the Shadow of Constantine the Great on the Obelisk at St. John Lateran

15.30 Uhr: Kaffeepause

16.00 Uhr: Sophia Victoria Clegg (Bonn, D): Pars pro toto. Zitate und Paraphrasen an Stadttoren im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit

16.30 Uhr: Ilas Bartusch (Heidelberg, D): O Mensch bedencke Dich – Schwör ja nicht Frevendtlich! Die Textvorlagen für die Beschriftung der frühneuzeitlichen Eidtafel zu Filderstadt-Sielmingen

19.00 Uhr: Abendvortrag: Hans Ulrich Schmid (Leipzig, D): Die Bibel als „Prätext“. Lutherzitate in Inschriften

Empfang im Anschluss

 

MITTWOCH, 09. Oktober 2024

Moderation: Sebastian Roebert (Leipzig, D)

9.00 Uhr: Christian Schuffels (Dresden, D): Texttransfer in Hildesheimer Grabinschriften des hohen Mittelalters

9.30 Uhr: Julia Anna Schön (Wien, AT): Epigraphische Reflexe der medialen Inszenierung im Rahmen der Kanonisationsbestrebungen Markgraf Leopolds III. von Österreich

10.30 Uhr: Kaffeepause

11.00 Uhr: Rodney Lokaj (Enna, IT): An epitaph truly fit for an artist: Lorenzo de’ Medici and Politian on Filippo Lippi

11.30 Uhr: Julia Noll (Mainz, D): Gelehrsamkeit und Seelenheil. Zitate und literarische Anspielungen in frühneuzeitlichen Grabinschriften der Marburger Elisabethkirche

12.30 Uhr: Kaffeepause

13.00 Uhr: Thomas Gärtner (Köln, D): Epigraphische Lokaldichtungen innerhalb des griechisch-lateinischen Gesamtwerks des Lorenz Rhodoman (1545–1606)

13.30 Uhr: Arsenii Vetushko-Kalevich (Lund, SE): Masters of the genre. Repetition and variation in Latin funerary inscriptions from Sweden penned by the same authors Axel Oxenstierna, Laurentius Fornelius, Haquin Spegel and Andreas Rhyzelius

14.30 Uhr: Tagungsende und Verabschiedung

Hinweis zum Programmablauf: Nach zwei Vorträgen ist jeweils eine halbstündige Diskussion geplant.

Zdrenka/Tureczek: Inscrypcje powiatu gryfińskiego (Corpus inscriptionum Poloniae 11,1)

Inscrypcje województwa zachodniopomorskiego, pod redakcją Joachima Zdrenki. 11,1: Inscrypcje powiatu gryfińskiego, opracowali Joachim Zdrenka, Marceli Tureczek (Corpus Inscriptionum Poloniae 11,1). Kraków (Wydawnictwo Avalon) 2024. ISBN: 978-83-7730-654-3. Zł 99,00 [Die Inschriften der Woiwodschaft Westpommerns, Lkr. Gryfino]

Diese Ausgabe ist die erste in der Reihe des elften Bandes des Corpus Inscriptionum Poloniae. Es ist das Ergebnis von Forschungen, die vom Epigraphischen Labor des Instituts für Geschichte der Universität Zielona Góra durchgeführt wurden. Dieses Labor ist das einzige in Polen, das umfassende epigraphische Forschungen durchführt. Das gesammelte, edierte und aktuell publizierte epigraphische Material ist das Ergebnis zweijähriger Feld-, Archiv- und Bibliotheksrecherchen. Das Ziel der Autoren war es, alle erhaltenen und verschollenen epigraphischen Objekte, die bis in die heutige Zeit nur in Form von Fotografien oder Beschreibungen erhalten geblieben sind, so vollständig wie möglich darzustellen. Auf diese Weise werden sie trotz ihrer „Nichtexistenz“ in den wissenschaftlichen Kreislauf eingeführt. Das Ausmaß der Verluste im historischen Material des Untersuchungsgebietes nach 1945 ist enorm. Daher verdient es jedes erhaltene Artefakt, vollständig dokumentiert und für zukünftige Generationen aufbewahrt zu werden.

In der ersten Phase, die bis 2027 umgesetzt wird, wird die Ausgabe fünf moderne Komitate abdecken: 1. Gryfino, Teil des ehemaligen Komitats Chojno), 2. Myślibórz, 3. Choszczno, 4. Drawsko, 5. Świdwin – im historischen Sinne das Gebiet der ehemaligen Neuen Mark. Das Heft 1, das den Inschriften des Komitats Gryfino gewidmet ist, wurde von Joachim Zdrenka und Marceli Tureczek vorbereitet (Verlagsanzeige).

Writing on the Margins. Graffity in Italy and beyond, international Conference, Rome, 10-12 April 2024

Writing on the Margins. Graffity in Italy and beyond (7th – 16th c.), First International Conference of the ERC-2020-AdG Graff-IT project, Royal Netherlands Institute in Rome (KNIR), Rome, 10-12 April 2024.

The first international conference of the ERC-2020-AdG Graff-IT Project aims at bringing together scholars from all over Europe who are concerned with the study of medieval and Renaissance graffiti as a historical source. “Graffiti” and “margins” are the two key, interrelated concepts which this conference wants to further explore from a European and multidisciplinary
perspective, with papers embracing a broad chronological timeline that begins in the early Middle Ages and extends to include the early modern period (7th-16th c.). Taken together, these two key-concepts explain the importance of graffiti as a historical source capable of providing first-hand evidence of a wide variety of aspects of past societies, and therefore, worthy of being studied in its own right, alongside the conventional ones. The conference, thus, seeks to provide an interdisciplinary forum for scholars who are willing to discuss several topics related to graffiti from continental and insular Europe, thereby contributing to an in-depth and better assessment of the
material evidence uncovered from surveys within the Italian peninsula.

Programme

9 April
15:30/17.30 – Reception participants and introductory remarks (Rome, KNIR)
20:00 – Dinner

10 April
9:15/10:00 – Welcome and opening remarks
10:00/10:30 – Carlo Tedeschi (“G. d’Annunzio” University of Chieti-Pescara), Keynote lecture
10:30/11:00 – Véronique Plesch (Colby College, USA), Graffiti on frescoes: typology, models, metaphors, and critical frameworks
11:00/11:15 – Coffee break
11:15/11:45 – Estelle Ingrand-Varenne (CNRS Poitiers) – Clément Dussart (University of Poitiers), On the margins of graffiti: writings ‘fixed’ to pilgrimage sites in the Holy Land
11:45/12:15 – Khachik A. Harutyunyan (Scientific Research Center of the Historical and Cultural Heritage, Matenadaran), The Armenian graffiti of the church of Holy Sepulcher
12:15/12:45 – Adam Łajtar (University of Warsaw), Wall graffiti in Christian Nubia. Discussant: Oliva Menozzi (“G. d’Annunzio” University of Chieti-Pescara)
13:00/14:30 – Lunch break
14:45/15:15 – Wendy Scase (University of Birmingham), From pillar to page: medieval graffiti in British churches and manuscript marginalia
15:15/15:45 – Laura Pani (University of Udine), Memorial graffiti and Libri vitae: an intersection?
15:45/16:15 – Elisa Pallottini (“G. d’Annunzio” University of Chieti-Pescara), Nominal graffiti and liturgical objects. Some case studies from the medieval
Latin West. Discussant: Nicoletta Giovè (University of Padua)
16:15/16:45 – Final discussion

11 April
9:45/10:00 – Poster 3: Roberto Rotondo (Soprintendenza nazionale per il patrimonio culturale subacqueo – Taranto), Cristina Comasia Ancona (Independent researcher), «Caverna(e) solertes inquisitores». A scratched testimony of a speleological exploration in the 16th c. in Martina Franca (Taranto)
10:00/10:30 – Discussion on posters 1-3. Discussants: Pier Paolo Trevisi (University for Foreigners of Perugia) and Martina Cameli, Antonello Vilella (“G. d’Annunzio” University of Chieti-Pescara)
10:30/10:45 – Coffee break
10:45/11:00 – Poster 4: Desi Marangon (Independent researcher), The graffiti of the Arsenale in Venice: a preliminary survey (17th c.)
11:00/11:15 – Poster 5: Flavia Tudini (Fondazione Bruno Kessler – Trento), Prisons’ graffiti. Justice, society and images in the Trentino prison system in
the modern age (16th-19th c.)
11:15/11:30 – Poster 6: Rocco D’Errico (“G. d’Annunzio” University of Chieti-Pescara), Diagnostic imaging applied to the study of graffiti: photogrammetry,
RTI, high-resolution photos, multispectral photography, virtual tours
11:30/12:00 – Discussion on posters 4-6. Discussants: Simone Allegria – Sabrina Centonze (“G. d’Annunzio”
University of Chieti-Pescara), Antonella Undiemi (University of Padua)
12:30/14:00 – Lunch break
14:15/18:00 – Excursion with the guide of Marco Albertoni, Vittoria Sichetti, Carlo Tedeschi (“G. d’Annunzio” University of Chieti-Pescara)

12 April
9:00/9:15 – Opening of the works
9:15/9:45 – Kristel Zilmer (University of Oslo), Runic graffiti and inscriptional spaces in medieval Norway
9:45/10:15 – Jos Schaeken (Leiden University), The place of graffiti in the graphic environment of Kyivan Rus
10:15 /10:30 – Coffee break
10:30/11:00 – Béatrice Fraenkel (EHESS, Paris), How did Petrucci manage (or not) to integrate graffiti into La Scrittura...? Discussant: Antonella Ghignoli (Sapienza University of Rome)
11:00/11:45 – Final discussion with the participation of Francesca Malagnini (University for Foreigners of Perugia), Gaetano Curzi, Mario Marrocchi
(“G. d’Annunzio” University of Chieti-Pescara)
11:45/12:30 – Marco Mostert (Utrecht University), Closing lecture
12:30/13:30 – Lunch break
13:30/14:30 – Closing remarks and end of the works

Scientific Committee:
Carlo Tedeschi (“G. d’Annunzio” University of Chieti-Pescara), Nicoletta Giovè (University of Padua),
Francesca Malagnini (University for Foreigners of Perugia), Marco Mostert (Utrecht University)

Promoting Committee:
Carlo Tedeschi (“G. d’Annunzio” University of Chieti-Pescara), Simone Allegria (“G. d’Annunzio” University of Chieti-Pescara), Elisa Pallottini (“G. d’Annunzio” University of Chieti-Pescara), Maria Bonaria Urban (Royal Netherlands Institute [KNIR])

Technical Secretary:
Studio Eventi & Congressi (segreteria@eventiecongressi.it)

Die Inschriften der Landkreise Lüneburg, Harburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen und des Heidekreises (DI 116)

Die Inschriften der Landkreise Lüneburg, Harburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen und des Heidekreises

Die Inschriften der Landkreise Lüneburg, Harburg, Lüchow-Dannenber, Uelzen und des Heidekreises, gesammelt und bearbeitet von Sabine Wehking (Die Deutschen Inschriften 116, Göttinger Reihe 24). Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2024. 648 S. und 104 Tafeln mit 151 Farb- und 355 s/w Abb . ISBN: 978-3-7520-0733-6. EUR 89,-

Der Band enthält in 620 Katalognummern die kommentierte Edition von Inschriften aus fünf Landkreisen südwestlich der Elbe bis zum Jahr 1650 und umfasst den nördlichen Teil des ehemaligen Fürstentums Lüneburg. Die Landkreise umgeben die Stadt Lüneburg und damit auch das Kloster St. Michaelis mit seinen zahlreichen Patronatskirchen in den Dörfern. Die Stadt-Umland-Beziehungen lassen sich vielfach anhand der Inschriften verdeutlichen. Während in den Inschriften der Stadt Lüneburg (DI Bd. 100) das Patriziat im Fokus der Inschriften steht, sind es in den umliegenden Landkreisen die landsässigen Adelsfamilien mit ihren Rittergütern, Familienkapellen und Patronatskirchen. Andere Schwerpunkte bilden das Bardowicker Kanonikerstift St. Peter und Paul, die Stadt Uelzen und die auf die Lüneburger Herzöge als Landesherren und ihre Beamten verweisenden Inschriften.

Die Einleitung des Bandes stellt Bezüge zwischen den Inschriften und der Geschichte des Lüneburger Umlands her und wertet die Inschriften einzelner Gruppen wie Glocken, Grabdenkmäler, Kirchengerät und -ausstattungen nach unterschiedlichen Gesichtspunkten aus. Die chronologisch geordneten Katalognummern bieten eine Beschreibung des Inschriftenträgers und eine Wiedergabe der Texte unter Auflösung der Abkürzungen. Lateinische und niederdeutsche Texte werden übersetzt. Im daran anschließenden Kommentar werden wichtige die Inschrift oder den Inschriftenträger betreffende Fragestellungen erörtert. Zehn Register erschließen dem Leser den Katalogteil. Der umfangreiche Abbildungsteil ergänzt die Edition. Eine Besonderheit dieses Bandes stellt die hier im Anhang edierte Glockenliste der Lüneburger Gießerfamilie Voß aus dem Jahr 1723 dar. Die Liste gibt mit 155 verzeichneten – teilweise heute noch erhaltenen – Glocken detailliert Einblick in den Betrieb einer in Lüneburg ansässigen Gießerei, deren Einzugsgebiet über die Stadt und ihre Umgebung deutlich hinausreichte. (Verlagsanzeige)

Der Band wird am Do., den 2. Mai 2024, um 18:00 Uhr, im Museum Lüneburg, Willy-Brandt-Str. 1, Eingang Wandrahmstr. 10, mit einem Vortrag der Bearbeiterin zum Thema „… zur Vielfalt der Inschriften in den Landkreisen rund um Lüneburg“ der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Band kann im Rahmen der Präsentation von den Mitgliedern der regionalen Geschichts- und Heimatvereine zum Sonderpreis von EUR 70,- erworben werden.

Anmeldung bis zum 24. April 2024 unter: Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen – Arbeitsstelle „Die Deutschen Inschriften“, Geiststr. 10, 37073 Göttingen