Archiv der Kategorie: Neuerscheinungen

Schröder-Stapper – Die geschriebene Stadt

Teresa Schröder-Stapper, Die geschriebene Stadt. Inschriften als urbane Wissenspraxis vom 15. bis zum 17. Jahrhundert. Göttingen (Wallstein Verlag GmbH) 2025 (Frühneuzeit-Forschungen 30). 594 S. mit 43 z.T. farb. Abbildungen. ISBN 978-3-8353-5801-0. EUR 49.

Wie beschrifteten Menschen in der Frühen Neuzeit ihre Häuser? Wie wurden Grabinschriften gestaltet? Teresa Schröder-Stapper untersucht vormoderne Inschriften erstmals mit Blick auf ihre Bedeutung als Ausdruck urbaner Wissenskulturen. Betrachtet man die zeitgenössischen Überreste frühneuzeitlicher Städte, so fällt auf, dass zahlreiche Texte, Bilder und Symbole das vormoderne Stadtbild prägten. Neben ephemerer Schriftlichkeit handelte es sich hierbei auch um Inschriften, die auf verschiedenen Materialträgern innerhalb der Stadt angebracht waren. In diesen Inschriften wurden unterschiedliche Wissensbestände artikuliert und in den Stadtraum eingeschrieben: Von juridischem über religiöses oder magisches Wissen bis hin zu technischem und Alltagswissen. In ihrer Studie versteht Teresa Schröder-Stapper frühneuzeitliche Inschriften sowohl als Ausdruck wie auch als Medium urbaner Wissenskulturen. Sie fragt nach den Funktionen von Inschriften innerhalb der Stadt sowie dem historischen Wandel, dem die darin eingeschriebenen Aussagen unterlagen. Ihre besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der ordnungsstiftenden Bedeutung von Inschriften in einer vermeintlich unübersichtlichen Stadt. Im Zentrum ihres Erkenntnisinteresses stehen (Stadt-)Repräsentationen sowie deren Relevanz für das Handeln städtischer Akteure. Auf diese Weise nimmt Schröder-Stapper die Stadt als visuellen Erfahrungs- und Wahrnehmungsraum in den Blick. Am Beispiel der vormodernen Stadt leistet sie damit einen Beitrag zur Erforschung einer ‚Kultur der Sichtbarkeit‘ (Verlagsanzeige).

Zdrenka – Inscrypcje powiatu myśliborskiego (Corpus inscriptionum Poloniae 11,2)

Inscrypcje województwa zachodniopomorskiego, pod redakcją Joachima Zdrenki, 2: Inscrypcje powiatu myśliborskiego (do 1815 roku), zebrał i opracował Joachim Zdrenka (Corpus Inscriptionum Poloniae 11,2). Kraków (Wydawnictwo Avalon) 2025. 204 S. mit 78 s/w-Abb. ISBN: 978-83-7730-694-9. Zł 65,00 [Die Inschriften der Woiwodschaft Westpommerns, Lkr. Myślibórz]

Diese Ausgabe ist die zweite, die im Rahmen des Forschungsprojekts der Reihe Corpus Inscriptionum Poloniae, Band XI, veröffentlicht wird. In der ersten Phase (bis 2027) soll das Projekt fünf zeitgenössische Gespanschaften abdecken: 1. Gryfino (Teil des ehemaligen Komitats Chojeński) [2024 erschienen]; 2. Myśliborski; 3. Choszczeński; 4. Drawski und 5. Świdwiński – im historischen Sinne die Gebiete der ehemaligen Neuen Mark. Es ist das Ergebnis von Forschungen, die vom Epigraphischen Labor des Instituts für Geschichte der Universität Zielona Góra in den Jahren 2022-2024 durchgeführt wurden. Dieses Institut ist das einzige in Polen, das umfassende epigraphische Forschungen durchführt (Verlagsanzeige).

Der Inschriftenband umfasst 139 Katalognummern mit Inschriften von der 2. Hälfte des 13. Jh. bis 1815. Nur sieben Inschriften liegen bis zum Jahr 1500 vor, wovon ausschließlich vier Glocken original überliefert sind. Insgesamt haben sich nur mehr knapp 30 Prozent der Inschriften erhalten, über 70 Prozent gehen auf kopiale Überlieferungen (Abschriften oder Fotos) zurück. Die deutsche Sprache tritt bald nach 1550 in Grabinschriften auf und dominiert bis zum Ende des Bearbeitungszeitraums über die lateinische Sprache. Es liegen keine polnischen Inschriften vor. Der Band schließt mit einem ausführlichen Register (Standorte, Personen, Künstler/ Meister/ Werkstätten, Initialen und Monogramme,  Wappen,  Bibelzitate und liturgische Texte, Inschriftenträger, Sprache und Schriftarten, Berufe und Material, Heilige und biblische Personen/ Allegorie/ Mythologie/ Ikonographie, deutsch-polnische und polnisch-deutsche Liste von Ortsnamen) (FB).

 

Giersiepen/Stieldorf (Hgg.) – Epigraphik des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Eine Einführung

Epigraphik des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Eine Einführung, hg. von Helga Giersiepen und Andrea Stieldorf unter Mitarbeit von Sonja Hermann, Franz Jäger, Susanne Kern, Christine Magin und Ulrike Spengler-Reffgen. Wiesbaden (Reichert) 2025. ISBN: 9783752006216. EUR 59,-

Aus der über Jahrzehnte erwachsenen Expertise in der Epigraphik des Mittelalters und der Frühen Neuzeit haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projektes „Die Deutschen Inschriften“ ein Lehrbuch der Epigraphik erstellt, das sich sowohl an Studierende als auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anderer Fachrichtungen und ebenso an interessierte „Nichtfachleute“ richtet. Vermittelt wird Basiswissen zu Materialien und Techniken, die für die Herstellung von Inschriften verwendet werden, die Sprachen, in denen die im Projekt bearbeiteten Inschriften verfasst sind, die wichtigsten Texttypen mit ihren Inhalten und Funktionen, zu den Quellen, aus denen bei der Abfassung von Inschriftentexten geschöpft wurde, und über den Umgang mit der kopialen Überlieferung. Die spezifisch epigraphische Expertise entfaltet sich im Kap. 7 in den Beschreibungen der Schriften. Daran schließen sich noch eine Anleitung zur Erfassung und Edition von Inschriften sowie ein größeres Kapitel zur digitalen Epigraphik an. Am Schluss folgen einige Hilfsmittel (Verlagsanzeige).

Inhaltsverzeichnis

Vorwort 13

1. Einführung in die Epigraphik des Mittelalters und der Frühen Neuzeit  17

1.1. Inschriften als Quellen (Helga Giersiepen) 17

1.2. Wissenschaftsgeschichte (Andreas Zajic)  23

2. Material und Technik  41

2.1. Inschriften in Stein 41

2.1.1. Naturstein – Bearbeitung – Schrifthauen (Philipp Stastny/Renate Kohn)  41

2.1.2. Steinätzplatten (Christine Steininger) 46

2.2. Inschriften in Metall I: Goldschmiedekunst (Jitka Ehlers)  50

2.3. Inschriften in Metall II: Bronze- und Messingguss, Eisenguss, Inschriften in Blei (Jörg H. Lampe) 61

2.4. Inschriften auf Textilien (Gudrun Sporbeck) 73

2.5. Inschriften in der Glasmalerei (Maria Deiters) 85

2.6. Inschriften in der Wandmalerei (Susanne Kern) 93

2.7. Inschriften aus Holz (Franz Jäger) 103

3. Die Sprache der Inschriften 109

3.1. Mittel- und Neulatein (Jens Borchert-Pickenhan/Mona Dorn)  109

3.2. Deutsch  115

3.2.1. Hochdeutsch (Hans Ulrich Schmid)  115

3.2.2. Niederdeutsch (Christine Wulf) 124

3.3. Griechisch (Henning Ohst) 129

3.4. Hebräisch (Michael Oberweis) 134

4. Texte: Inhalte und Funktionen 143

4.1. Inschriften des Totengedenkens (Franz Jäger) 144

4.2. Stifter-, Stiftungs-, Schenkungs- und Auftraggebervermerke (Ulrike Spengler-Reffgen) 159

4.3. Bildbeischriften: Inschriften zwischen Text und Bild (Kristine Weber) 169

4.4. Künstlersignatur/Meistersignatur und andere Formen der Urheberschaft (Susanne Kern) 184

4.5. Bauinschriften (Gertrude Mras) 191

4.6. Historische Nachrichten (Gertrude Mras) 198

4.7. Rechtsinschriften 205

4.7.1. Urkundeninschriften (Martin Riebel) 205

4.7.2. Sonstige Rechtsinschriften (Christine Magin) 209

4.8. Inschriften auf Glocken (Cornelia Neustadt/Jan Ilas Bartusch) 214

4.9. Graffiti (Sonja Hermann) 225

5. Textvorlagen 237

5.1. Bibel (Christine Wulf) 238

5.2. Liturgie (Ulrike Spengler-Reffgen) 245

5.3. Antike, mittelalterliche und frühneuzeitliche Autoren (Jens Borchert-Pickenhan) 255

6. Kopiale Überlieferung (Renate Kohn)  265

7. Entwicklung der epigraphischen Schriftarten  277

7.1. Vorkarolingische Kapitalis (Eberhard J. Nikitsch) 278

7.2. Kapitalisschriften von der Karolingerzeit bis um das Jahr 1000 (Karolingische Kapitalis und Frühe Kapitalis) (Rüdiger Fuchs) 290

7.3. Romanische Majuskel (Helga Giersiepen) 302

7.4. Gotische Majuskel (Rüdiger Fuchs) 310

7.5. Gotische Minuskel (Christine Magin/Christine Wulf) 320

7.6. Frühhumanistische Kapitalis (Andreas Zajic) 327

7.7. Renaissance-Kapitalis und Kapitalis der Frühen Neuzeit (Franz-Albrecht Bornschlegel) 335

7.8. Fraktur (Renate Kohn) 343

7.9. Humanistische Minuskel (Hans Fuhrmann) 351

7.10. Gotico-Antiqua (Ramona Baltolu) 358

7.11. Ziffern (Katharina Kagerer) 363

7.12. Interpunktionszeichen und Worttrenner (Eberhard J. Nikitsch) 366

7.13. Glossar zum Kapitel „Entwicklung der epigraphischen Schriftarten“ (Sonja Hermann) 371

8. Erfassung und Edition von Inschriften (Stefan Heinz/Raoul Hippchen) 375

9. Digitale Epigraphik 385

9.1. Zu den Anfängen der digitalen Epigraphik (Jörg Witzel) 385
9.2. EpiDoc und Normdaten (Thomas Kollatz/Markus Studer) 386
9.3. Datenmodellierung und Modellbildung (Max Grüntgens) 387
9.4. Spatial Humanities (Maximilian Kopp/Torsten Schrade/Markus Studer) 391
9.5. Linked Open Data und Knowledge Graphs (Max Grüntgens/ Torsten Schrade) 394

10. Hilfsmittel 399
10.1. Häufig verwendete Abkürzungen (Katharina Kagerer) 399
10.2. Abkürzungen für Nachweise der Bibelbücher (Christine Wulf) 409
10.3. Epigraphik im Internet (Max Grüntgens/Jürgen Herold/Thomas Kollatz/Markus Studer/Jörg Witzel) 411

Literaturverzeichnis 415
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 449

Giovè Marchioli/La Rocca/Zorzi – Veneto: Padova e Rovigo, 1 (Inscriptiones Medii Aevi Italiae 6)

Nicoletta Giovè Marchioli,  Maria Cristina La Rocca, Niccolò Zorzi, Veneto – Padova e Rovigo, I. Spoleto (Fondazione Centro Italiano di studi sull’alto Medioevo) 2025 (Inscriptiones Medii Aevi Italiae 6). ISBN: 978-88-6809-448-5. EUR 25,-

Der Band, herausgegeben von Nicoletta Giovè Marchioli, Maria Cristina La Rocca und Niccolò Zorzi von der Universität Padua, ist der sechste in der Reihe der Inscriptiones Medii Aevi Italiae (IMAI) und der erste von zweien, die den griechischen und lateinischen Ingraphen der Provinzen Padua und Rovigo gewidmet sind: Er enthält die historische Einleitung, die paläographische Einleitung, die Karten der griechischen Ingraphen, die Bibliographie und die Verzeichnisse der beiden allgemeinen Einführungen. und speziell auf griechische Karten. Es folgt der zweite Band mit den Karten der lateinischen Inschriften und mit der Bibliographie und den relativen Verzeichnissen. Die historische Einführung von Maria Cristina La Rocca ermöglicht es uns, den politischen, institutionellen und wirtschaftlichen Rahmen der Provinzen Padua und Rovigo im weiteren Kontext Venetiens und Nordostitaliens zu klären. In der paläographischen Einleitung analysiert Nicoletta Giovè Marchioli detailliert die epigraphischen Zeugnisse in lateinischer Schrift, von denen die meisten aus der letzten Phase des von den IMAI abgedeckten Zeitraums stammen. Die Einträge von Niccolò Zorzi bieten eine eingehende Analyse der griechischen Inschriften, eines Korpus, das trotz seiner Kleinheit durch eine bemerkenswerte Heterogenität gekennzeichnet ist, die sich im Übrigen leicht durch die Vielfalt der Chronologie und die Art des Materials erklären lässt, auf dem die Inschriften angebracht sind (Verlagsanzeige).

Noll/Dickhaut – Die Inschriften der Elisabethkirche in Marburg (DI 121)

Die Inschriften der Elisabethkirche in Marburg, gesammelt und bearbeitet von Julia Noll, unter Mitarbeit von Eva-Maria Dickhaut (Die Deutschen Inschriften 121, Mainzer Reihe 7). Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2025. 360 S., 77 Tafeln mit 260 Abb., Ln. mit Schutzumschlag. ISBN: 978-37520-0891-3. EUR 62,-

Der Band erfasst in 185 chronologisch geordneten Katalognummern die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Inschriften der Elisabethkirche in Marburg. Herzstück des sehr vielfältigen und in mancherlei Hinsicht außergewöhnlichen Bestandes ist der goldene Elisabethschrein, der einst die Reliquien der 1235 heiliggesprochenen Landgräfin Elisabeth von Thüringen enthielt. Die Elisabethkirche diente bis ins 16. Jahrhunderts als Grablege der Landgrafen von Hessen, weshalb in der Kirche noch immer viele ihrer Grabdenkmäler zu finden sind, darunter das Hochgrab des ersten Landgrafen Heinrich I. oder jenes der Landgräfin Adelheid von Braunschweig mit der ersten figürlichen Darstellung einer Mutter mit ihrem Kind auf einem deutschen Grabmal. Hinzu kommen zahlreiche Aufschwör-, Wappen- und Amtsschilde aus der Zeit, als das Gotteshaus dem Deutschen Orden unterstand sowie einige Grabdenkmäler für Landkomture der Ballei Hessen. Ein Highlight ist auch ein spätmittelalterlicher Bildteppich, der in acht Szenen das biblische Gleichnis vom verlorenen Sohn erzählt. Abgerundet wird der Bestand durch Objekte der Glas-, Wand- und Tafelmalerei, vier Glocken und verschiedene kirchliche Ausstattungsstücke wie ein Sakramentshäuschen, ein Messkelch, ein Leuchter und eine Kanzel. Der Band berücksichtigt nicht nur die noch erhaltenen Inschriften, sondern auch die zahlreichen heute verlorenen epigraphischen Zeugnisse. Eine bisher unbekannte Sammlung von Zeichnungen heute verlorener Grabplatten wirft ein neues Licht auf die Rolle der Elisabethkirche als Bestattungsort der Marburger Elite und wird im Abbildungsteil des Bandes erstmals publiziert (Verlagsanzeige).

Baltolu/Goeth/Steininger – Die Inschriften der Stadt Straubing (DI 119)

Die Inschriften der Stadt Straubing, gesammelt und bearbeitet von Ramona Baltolu, Mirjam Goeth und Christine Steininger. Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2025 (Die Deutschen Inschriften 119, Münchener Reihe 22). 672 S. sowie 77 Tafeln mit 184 s/w und 41 farbigen Abb., Ln. mit Schutzumschlag. ISBN: 978-3-7520-0881-4. EUR 98,–

Der Band widmet sich den Inschriften der Stadt Straubing in ihren heutigen Gemeindegrenzen. Erfasst wurden alle Inschriften bis zum Jahr 1650. Straubing als Zentrum des Gäubodens weist eine lange Siedlungstradition auf. Die mittelalterliche Inschriftenüberlieferung setzt um das Jahr 1300 ein. Das Ensemble um St. Peter in der Altstadt weist mit seinem historischen Friedhof eine große Zahl an
Grabdenkmälern aus dem Bereich des Handwerks und der städtischen Bürgerschaft auf. Neben der Sühnekapelle für Agnes Bernauer ist hier auch das Ensemble der Familiengrablege der Labermair/Dürnitzl an der Frauenkapelle von besonderem Interesse. Die Inschriftenbestände der Neustadt konzentrieren sich auf die heutige Pfarrkirche St. Jakob. Neben dem Totengedenken der Kleriker und Kapellen-stiftender Familien wird auch in einzelnen Bildfenstern, unter ihnen das einzigartige Mosesfenster, das Mäzenatentum der Bürgerschaft, aber auch von Bruderschaften sichtbar. Von besonderem Interesse ist die Kirchenneupflasterung 1614, bei der zahlreiche, ältere Grabplatten durch Bodenplättchen ersetzt wurden, die eine Fortführung des Gedenkens an die Stifter sicherstellen sollten. Ein weiteres Zentrum sind die Grablegen der Straubinger Oberschicht, zum Beispiel der Zeller und der später in den Adel aufgestiegenen Familien der Lerchenfelder, und der Nothafft in der Karmelitenkirche. Straubing weist mehrere bedeutende Steinmetzwerkstätten auf. Unter ihnen ist für das 15. Jahrhundert besonders Meister Erhard zu nennen. Daneben ist es in diesem Band gelungen, Werkstattzusammenhänge mit inschriftenpaläographischen Methoden fassbar zu machen (Verlagsanzeige).

Der Band wird am Donnerstag, 26. Juni 2025, um 19:00 Uhr
im Gäubodenmuseum, Fraunhoferstr. 23, in Straubing der Öffentlichkeit vorgestellt.

Dazu laden ein:
Prof. Dr. Markus Schwaiger, Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften München,
Prof. Dr. Bernd Päffgen, Vorsitzender des Ausschusses des Projektes für die Herausgabe der deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
München,
Historischer Verein für Straubing und Umgebung e.V.,
Ursula Reichert, Dr. Ludwig Reichert Verlag Wiesbaden.

Der Band kann im Rahmen der Präsentation von den Mitgliedern der regionalen Geschichts- und Heimatvereine zum Sonderpreis von EUR 78,– vorbestellt werden.

Anmeldung per E-Mail: inschriftenkommission@di.badw.de              (bis 20.06.2025)

Frese/Horstmann/Wenig – Sakrale Schriftbilder, 2024

Sakrale Schriftbilder. Zur ikonischen Präsenz des Geschriebenen im mittelalterlichen Kirchenraum, hg. von Tobias Frese, Lisa Horstmann und Franziska Wenig. Berlin (De Gruyter) 2024 (Materiale Text-kulturen 42),  297 S. ISBN: 9783111303864. EUR 89,95. e-ISBN (PDF) 978-3-11-130449-6. e-ISBN (EPUB) 978-3-11-130646-9

 

Tobias Frese, Lisa Horstmann, Franziska Wenig – Schriftbilder im christlichen Mittelalter. Forschungsfragen und Perspektiven, S. 1-15
Matthias Untermann – Ungeplante Memorialbedürfnisse: Inschriften auf mittelalterlichen Altären, S. 17-45
Katharina Theil – Die Präsenz des göttlichen Logos. Zur Bedeutung der zentralen Gemme mit arabischen Schriftzeichen auf dem Evangeliar aus dem Bamberger Dom (BSB, Clm 4454), S. 47-73
Jochen Hermann Vennebusch – Die Pyxis aus der Neuwerkkirche in Goslar. Gravierte Variationen von Präsenz, S. 75-102
Vera Henkelmann – Leuchterinschriften im Kontext mittelalterlicher Messliturgie. Suggestion und Präsenz von Sakralität im Kirchenraum und ihre memorialen Implikationen, S. 103-131
Lea Pistorius – Von Prophetie zu Parusie. Die Inschriften und ihr Schriftbild im Braque-Triptychon von Rogier van der Weyden, S. 133-161
Lisa Horstmann – Die Darbringung Christi im Gronauer Glasfenster. Zum ikonischen Bedeutungspotential von Pseudoinschriften, S. 163-184
Fiammetta Campagnoli – A Pregnant Silence. Heuristics of the Word and Mediality According to Konrad Witz, S. 185-203
Franziska Wenig – Vor aller Augen: Wie Stifter mittels Inschriften in römischen Apsismosaiken im Gedächtnis bleiben, S. 205-225
Susanne Wittekind – Agnus Dei es immolatus pro salute mundi – Inschriften in katalanischen Sanktuarien und ihr liturgischer Kontext, S. 227-252
Estelle Ingrand-Varenne – Writing on the Burial of Christ in the Twelfth Century: An Absent Presence in the Holy Sepulchre in Jerusalem, S. 253-273
Dennis Disselhoff – Schriftwunder – Eingeschriebene Sakralität im erzählten Kirchenraum. Überlegungen zu Diu vrône botschaft und Texten der Helftaer Mystik, S. 275-293
Autorinnen und Autoren, S. 295-297

Robert Favreau – Bible et épigraphie, 2024

Robert Favreau, Bible et épigraphie. Paris (CNRS-Éditions) 2024. 300 S. ISBN: 9782271152909. EUR 35.

Biblische Zitate oder Anspielungen sind in den Inschriften des Mittelalters Legion. Nahezu alle Bücher des Alten und Neuen Testaments sind vertreten, z. B. auf Phylakterien, die das Wort der Propheten tragen. Manchmal geben die Inschriften auch nur ein Textfragment aus der Vulgata wieder. So finden sich über 1.600 Bibelverse in den mittelalterlichen Inschriften Europas. In anderen Fällen sind es nur einzelne Buchstaben wie Tau, Alpha oder Omega, die eine unvergleichliche Aussagekraft besitzen. Durch ihre Allgegenwärtigkeit in der mittelalterlichen Monumental- und Kunstlandschaft und ihre Subtilität durchdringen diese biblischen Bezüge Bilder oder Räume mit ihrer tieferen Bedeutung. Sie zu erkennen und zu verstehen bedeutet, den Szenen in den Wandmalereien, Stein- und Metallskulpturen und Glasfenstern ihren ganzen Reichtum zu verleihen.
Dieses Buch, eine reiche und faszinierende thematische Reise durch die mittelalterlichen Inschriften Europas, ist nicht nur ein Arbeitsinstrument für alle Historiker, sondern stellt auch das Ergebnis einer langjährigen persönlichen Forschung einem breiteren Publikum zur Verfügung. Jeder Mediävist und jeder begeisterte Leser wird dieses Buch zu seinem Honig machen. (Verlagsangabe, übersetzt mit DeepL.com)

epigraphica & sepulcralia 15 (2024)

Epigraphica & Sepulcralia. Fórum epigrafických a sepulkrálních studií, 15: Proceedings of the 22nd International Session on the Issue of Sepulchral Monuments dedicated to Jiří Roháček, Prague 1–2 November 2023, hg. von Eva Jarošová und Vanda Fouňová. Praha (Artefactum) 2024. ISBN 978-80-53018-00-5. Kč 290,-

Eva Jarošová – Úvodem / Introduction, S. 9-11.
Franz-Albrecht Bornschlegel – Jiří Roháček and the Epigraphical Research and Documentation Centre at the Ludwig Maximilians University of Munich. A Scientific and Personal Relationship, S. 13-22.
Jan Chlíbec – Nedokončená… Sepulkrální díla v Nezamyslicích,
Kladrubech a na hradě Bouzov [engl. Zusammenfassung: The Unfinished… Sepulchral Works in Nezamyslice, Kladruby and Bouzov Castle, S. 23-26], S. 23-45.

Christiana
David Vrána – Several Notes on the Epitaph of Count Sendebald
in Gorze Abbey, S. 49-63.
Milena Bravermanová  – Středověké textilie z archeologických výzkumů Pražského hradu se znaky, nápisy a pseudoarabským písmem [engl. Zusammenfassung: Medieval Textiles from the Archaeological Research of Prague Castle with Signs, Inscriptions and Pseudo-Arabic Writing, S. 63], S. 63-76.
Robert Šimůnek – Pohřby v pozdně středověkých testamentech české šlechty [engl. Zusammenfassung: Burials in the Late Medieval Testaments of Czech Nobility, S. 77f.], S. 77-124.
Jan Hanousek – Jan Hrdina – Neznámý epitaf z předhusitské Prahy [engl. Zusammenfassung: Unknown Epitaph from pre-Hussite Prague, S. 125f.], S. 125-150.
Bogusław Czechowicz – Politická propaganda a rodová paměť. Dvě vyobrazení krále Jiřího z Poděbrad ve Slezsku a eschatologické dilema jeho potomků [engl. Zusammenfassung: Political Propaganda and Family Memory. Two Images of King George of Poděbrady in Silesia and the Eschatological Dilemma of his Descendants, S. 151f.], S. 151-164.
Eva Jarošová – Sta Viator! Náhrobní nápisy a jejich formulář na počátku českého raného novověku [engl. Zusammenfassung: Sta Viator! Tombstone Inscriptions and their Form at the beginning of the Czech Early-Modern Period, S. 165f.], S. 165-192.
Miroslav Čovan – Epigraficko-sepulkrálna výzdoba Kostola sv. Jána Krstiteľa v Liptovskom Jáne [engl. Zusammenfassung: Epigraphic-Sepulchral Decoration of the Church of St. John the Baptist in Liptovský Ján, S. 193f.], S. 193-208.
Martina Hrdinová – Nekropole Bechyňů z Lažan v Pičíně [engl. Zusammenfassung: The Necropolis of Bechyňové from Lažany in Pičín, S. 209f.], S. 209-248.
Irmhild Heckmann – Lutherische Bekenntnis-Epitaphien in Mitteleuropa, S.  249-274.
Jiří Brňovják – Karel Müller – Epigrafické a sepulkrální památky v kostele sv. Mikuláše v Ostravě-Porubě mezi realitou a fantazií [engl. Zusammenfassung: Epigraphic and Sepulchral Monuments Between Reality and Fantasy in the Church of St. Nicholas in Ostrava-Poruba, S. 275f.], S. 275-308.
Zdenka Míchalová – Vybavení kaple Všech svatých na zámku v Telči
a pohřeb Zachariáše z Hradce [engl. Zusammenfassung: Furnishings of the All Saints Chapel at the Telč Castle and the Burial of Zacharias of Hradec, S. 309], S. 309-320.
Vanda Fouňová – Vývoj zvonů v Čechách s přihlédnutím k vybraným
příkladům z oblasti Rokycanska [engl. Zusammenfassung: The Development of Bells in Bohemia Regarding Selected Examples
from the Rokycany Region, S. 321f.], S. 321-336.

Judaica
Václav Fred Chvátal – Židovské a muslimské hřbitovy ve Finsku – rozdílný kult, společné osudy [engl. Zusammenfassung: Jewish and Muslim Cemeteries in Finland – Different Cults, Common Destinies, S. 341f.], S. 341-377.
Blanka Soukupová – Osudy židovských hřbitovů během protektorátu Čechy a Morava. Příběhy „neužitečně zabrané plochy“ [engl. Zusammenfassung: The Fate of the Jewish Cemeteries during the Protectorate of Bohemia and Moravia: Stories of the “Useless Space”, S. 379], S. 379-390.

Seznam vyobrazení / List of Illustrations, S. 395-406.
Seznam autorů / List of Authors,  S. 409-411.

Franz Jäger, Die Inschriften der Stadt Eisleben (DI 115)

Die Inschriften des Landkreises Mansfeld-Südharz I: Die Inschriften der Stadt Eisleben. Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2024  (Die Deutschen Inschriften 115. Leipziger Reihe 9). 500 S., 173 s/w Abb., 65 farb. Abb., 104 Tafeln, Leinen mit Schutzumschlag. ISBN: 9783752008630. EUR 79.
Der Band enthält in 230 Artikeln die vom 13. Jahrhundert bis zum Jahr 1666 entstandenen Inschriften der Lutherstadt Eisleben. Die epigraphische Überlieferung der Stadt ist wie ihre Geschichte im Wesentlichen von drei Faktoren geprägt. Eisleben war zum einen Haupt- und Residenzort der Grafschaft Mansfeld, zum anderen der Mittelpunkt des Kupferbergbaus im Mansfelder Land und zum dritten ein Zentrum der Ehrung und Verehrung Martin Luthers, der in der Stadt 1483 geboren und 1546 gestorben war. Seine Bildnisse und die seines theologischen Mitstreiters Philipp Melanchthon schmückten und schmücken als beschriftete Gemälde und Stuckreliefs fast alle Pfarrkirchen Eislebens. An und in den spätmittelalterlichen Kirchen manifestierte sich der Wohlstand des städtischen Bürgertums. Jede Kirche hat Bauinschriften, und aus jeder Kirche stammt ein prachtvolles Altarretabel aus vorreformatorischer Zeit. Vier davon tragen Inschriften. Die nach Einführung der Reformation erneuerten Kirchenausstattungen des 16. und 17. Jahrhunderts sind allerdings zum größten Teil verloren und nur noch durch ihre abschriftlich überlieferten Stiftungs- und Setzungsinschriften bekannt. Der Chor der St. Annenkirche, die in der Frühen Neuzeit auch Grablege der Grafen von Mansfeld war, hat aber noch seine Ausstattung aus der Zeit der Renaissance. Ein vergleichbarer Bestand frühneuzeitlicher Gedächtnismale des gräflichen Hauses ist in der St. Andreaskirche erhalten; ihn ergänzen spätmittelalterliche Grabplatten aus dem untergegangenen Nonnenkloster Neuhelfta bei Eisleben. Bürgerliche Grabplatten und skulptierte Epitaphien befinden sich noch unter den Kolonnaden des alten Gottesackers, während die qualitätvollen Gemäldeepitaphien des Gottesackers in den beiden Luthermuseen ausgestellt sind. Darunter sind Gedächtnismale jener Bürger, die durch den Kupferbergbau wohlhabend geworden waren. (Verlagsangabe)