Archiv der Kategorie: Neuerscheinungen

Ronnie Ferguson – Venetian Inscriptions

Ronnie Ferguson, Venetian Inscriptions. Vernacular Writing for Public Display in Medieval and Renaissance Venice. Oxford (Legenda) 2021. ISBN: 978-1-781886-38-0 (hardback). EUR 85,-

In Stein gemeißelt, auf Leinwand, Holz oder Porzellan gemalt, auf Stoff gestickt, auf Pergament geschrieben oder auf Papier gedruckt, bewahren die 109 Inschriften dieser einzigartigen Sammlung die erhaltenen öffentlichen Schriften von Venedigs Individuen und Kollektiven im Mittelalter und der Renaissance. Sie feiern die Fertigstellung, Urheberschaft oder Patenschaft von Gebäuden, Skulpturen, Gemälden, Reliquien und Schreinen. Sie beschriften die prächtige mappa mundi von Fra Mauro und Jacopo de’ Barbaris ikonische Ansicht von Venedig. Sie erklären den Besitz eines Prozessionsbanners, des Empfängers eines Maiolica-Tellers und des Eigentums der Nachbarschaftsvereine. Sie dokumentieren Testamente, Ablässe und Berufungen. Sie markieren die Gräber von Bruderschaften, einem Barbier-Chirurgen und einem Maurermeister. Sie sind vom Markusplatz bis zu den Ecken von Cannaregio und Castello sowie auf den Laguneninseln zu finden. In der Landessprache geschrieben, zeugt ihre Präsenz, die von keinem anderen italienischen Zentrum erreicht wird, von der außergewöhnlichen Alphabetisierung der Stadt in unserer Zeit und bietet eine Fülle privilegierter historischer Informationen. Der Korpus mit begleitender Fotodokumentation ist der erste seiner Art. Es wird gründlich kontextualisiert und hinsichtlich des historischen und künstlerischen Hintergrunds, der Schrift und der Sprache analysiert (Google-Übersetzung Verlagsanzeige).

Die Inschriften Mayen-Koblenz I (DI 111)

Die Inschriften Mayen-Koblenz I (ehem. Landkreis Koblenz mit Andernach) gesammelt und bearbeitet von Eberhard J. Nikitsch (Die Deutschen Inschriften 111, Mainzer Reihe 16), Wiesbaden (Reichert) 2021. 863 S., 220 Tafeln mit 20 s/w Abb., 565 farb. Abb. und 1 Karte. ISBN: 978-3-7520-0602-5. EUR 98.

Der Band erfasst in 532 chronologisch geordneten Katalognummern die kommentierten Inschriften des südöstlichen Teils des heutigen Lkrs. Mayen-Koblenz (ehem. Lkrs. Koblenz und Stadt Andernach mit ihren eingemeindeten Vororten Eich, Kell, Miesenheim und Namedy) vom Ende des 5. Jahrhunderts bis zum Jahr 1650. Eine Ausnahmestellung nehmen dabei die über 60 frühmittelalterlichen Inschriften aus Kobern-Gondorf, Andernach und dem Neuwieder Becken ein, die wesentliche Einblicke in verschiedenste Aspekte der Geschichte des frühen Christentums an Mosel und Rhein erlauben. Ab der Mitte des 12. Jh. bzw. der Mitte des 13. Jh. werden mit unterschiedlichsten Inschriften aus den im 19. Jh. aufgehobenen Klöstern in Andernach und Sayn, später auch in Niederwerth, die Reihe dieser besonderen Quellen eindrucksvoll weitergeführt. Sie finden sich hauptsächlich in den Kapellen und Kirchen auf sepulkralen Denkmälern wie Grabsteinen, Grabplatten, Epitaphien und Grabkreuzen, aber auch auf kirchlichem Gerät, Reliquiaren und Antependien und nicht zuletzt in Verbindung mit Wand-, Glas- und Tafelmalereien. Eine besondere Rolle spielen dabei die über dreißig, seit dem Ende des 13. Jh. im gesamten Bearbeitungsgebiet nachweisbaren Glocken, die mit ihren nur selten rezipierten Inschriften oft die ersten kulturgeschichtlichen Zeugnisse der jeweiligen Orte darstellen. Ähnliches gilt sowohl für die bislang wenig beachteten, ab dem Beginn des 16. Jh. in nahezu jedem Ort nachweisbaren Grabkreuze aus Basalt, als auch für Flurdenkmäler unterschiedlichster Art wie Nischenmäler, Feld- und Wegekreuze sowie Grenz- und Gütersteine, die neue und aufschlussreiche Einblicke in die bäuerliche und bürgerliche Kultur der Region gewähren (Verlagsanzeige).

Meinhard Leitich u.a. – Lateinische Inschriften in der Stadt Salzburg

Meinhard Leitich, Anton Roither und Johannes Karolus, Lateinische Inschriften in der Stadt Salzburg. Inscriptiones latinae Salisburgensis. Salzburg (Stadtgemeinde Salzburg) 2021 (Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg Band 59 = Salzburg Studien 21). 360 S., 290 farb. Abb. ISBN: 978-3-900213-51-0. EUR 29,70.

Die „Lateinischen Inschriften in der Stadt Salzburg“ umfassen zeitlich wie inhaltlich ein breites Spektrum. Es reicht von der erzbischöflichen Prunkinschrift aus der Barockzeit bis zum Gasthausschild der Gegenwart, von der Ehreninschrift für einen „Bürgermeister“ des römischen Munizipiums Iuvavum bis zur umfangreichen privaten Bauinschrift in Versform aus dem Spätmittelalter. Die 520 erfassten Inschriften sind in 331 Nummern gegliedert. Am Beginn stehen jeweils die topographischen Daten und die Beschreibung der zu den Inschriften gehörenden Darstellungen wie Wappen und Heiligenfiguren. Den Mittelpunkt bilden dann die Texte, sie werden buchstabengetreu wiedergegeben, Abkürzungen werden aufgelöst und die gesamte Inschrift kompetent übersetzt. Daran schließt eine Einordnung der Inschrift in ihre Zeit und den Kontext ihrer Entstehung an. Diese Kommentare bieten tiefe Einblicke in die Kulturgeschichte der Stadt Salzburg und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. Über 290 hochwertige Bilder machen die Beschreibungen lebendig und nachvollziehbar. Die Anordnung nach Spaziergängen und ein benutzerfreundliches Register regen zum Aufsuchen der Inschriften vor Ort an (Anzeige Stadtgemeinde Salzburg).

Rüdiger Fuchs / Michael Oberweis (Hgg.) – Inschriften zwischen Realität und Fiktion

Inschriften zwischen Realität und Fiktion. Vom Umgang mit vergangenen Formen und Ideen. Beiträge zur 12. Internationalen Fachtagung für Epigraphik 5.-8. Mai 2010 in Mainz, hg. von Rüdiger Fuchs und Michael Oberweis. Wiesbaden (Reichert) 2021. 336 S., 92 Tafeln mit 87 farb. Abb. und 92 s/w Abb. ISBN: 978-3-95490-372-6. EUR 42.

Die Unterscheidung zwischen Wahrem und Falschem gehört seit jeher zu den besonderen Herausforderungen der Historischen Hilfswissenschaften. Gerade bei Inschriften ist nicht selten der originale Befund durch spätere Restaurierung, historisierende Nachempfindung oder gar bewusste (Ver-)Fälschung entstellt. Ziel der 12. Internationalen Fachtagung für Epigraphik war es, in exemplarisch ausgewählten Fällen eine Standortbestimmung zwischen Realität und Fiktion vorzunehmen. Bewusst wurde dabei der Dialog mit Spezialisten für die Materialität der Inschriftenträger gesucht. Im vorliegenden Sammelband kommen daher nicht nur ausgewiesene Epigraphiker, sondern auch Spezialisten für Restaurierungstechniken, Glasmalerei und Metallurgie zu Wort (Verlagsanzeige).

Vorwort, 7

Tagungsprogramm, 13

Johannes Fried: Inschriften für das Gedächtnis?, 15

Karen Keller: Wandmalerei zwischen alt und neu, 41

Susanne Kern: Rekonstruiertes Mittelalter – Zur Freilegung und Restaurierung mittelalterlicher Wandmalerei im Rheingau und am Mittelrhein im 19./20. Jahrhundert, 49

Daniel Parello: Restaurierung als Interpretation – Risiken der Glasmalereiforschung, 63

Walter Koch(†) / Rüdiger Fuchs: Paläographisches Zwiegespräch, 75

Ilas Bartusch: Die Grablege der Markgrafen von Baden im Kloster Lichtenthal (Baden-Baden) nach der Wiederherstellung von 1829/32 – Form und Funktion der Gotischen Majuskel aus der Steinmetzwerkstatt Johann Baptist Belzers zu Weisenbach (Lkr. Rastatt), 95

Karen Keller: Zur Clematius-Platte in Sankt Ursula zu Köln: der materielle Befund, 117

Clemens M.M. Bayer: Zur Clematius-Platte in Sankt Ursula zu Köln: die Schrift und ihre paläographische Einordnung. Auch ein Beitrag zur Frühgeschichte des Christentums in Niedergermanien, 121

Clemens M.M. Bayer: Zum metallenen Clematius-Täfelchen in Privatbesitz: Herkunft und Beschriftung, 159

Frank Willer / Roland Schwab: Zum metallenen Clematius-Täfelchen in Privatbesitz: der herstellungs- technische und archäometrische Befund, 175

Ingo Seufert: Historizität in Freisinger Inschriften, 181

Cécile Treffort: Le patronage des anciens rois: Clovis, Charlemagne et les autres dans les inscriptions médiévales en France, 197

Sebastian Scholz: Karolingerpropaganda in Metzer Inschriften, 211

Jerome Bertram(†): False Ancestors: Inscriptions in England which purport to be earlier than the Date of Engraving, 227.

Irene Pereira García – La Rioja (siglos VIII-XV)

Irene Pereira García, La Rioja (siglos VIII-XV). León (Universidad de León) 2020 (Corpus Inscriptionum Hispaniae Mediaevalium 6). 486 Seiten mit 138 Tafeln. ISBN 978-84-18490-05-7. EUR 42.

Die Inschriften werden in einem chronologisch geordeten Katalog in 116 Nummern beschrieben, transkribiert und übersetzt und in 138 s/w-Abbildungen veranschaulicht. Über 230 Inschriften stammen aus dem Monasterio de Santa María von Nájera, in dem sich die Könige und Königinnen von Navarra aus dem Hause Jiménez (918-1234) bestatten ließen. Ihre Grabmäler entstanden allerdings erst in den 1550er Jahren in bisweilen sehr eigenwilliger Kapitalis-Beschriftung. Umfangreicher als der Katalog (154 S.) ist die ihm vorgespannte kritische Studie (178 S.). Hier finden die dokumentarischen Quellen, die epigraphischen Zentren, Auftraggeber, Empfänger und Handwerker eine eingehende Auswertung. Schwerpunkte der Arbeit bilden die Schrift mit Beschreibung von Charakteristika, Form und Duktus der Buchstaben der jweiligen Schriftarten von der Visigotica bis zur Gotischen Minuskel und die Analyse von Textinhalten. (FB)

Die Inschriften der Stadt Magdeburg (DI 108)

Die Inschriften der Stadt Magdeburg, gesammelt und bearbeitet von Thomas Rastig, Hans Fuhrmann, Andreas Dietmann und Cornelia Neustadt unter Mitwirkung von Jens Borchert-Pickenhan (Die Deutschen Inschriften 108, Leipziger Reihe 7), Wiesbaden (Reichert) 2020. 665 S., 68 Taf. mit 46 farb. und 160 s/w-Abb., ISBN 978-3-7520-0020-7. € 99,-

Der Band enthält 438 Katalogartikel mit fast 800 Inschriften, die aus der originalen und kopialen Überlieferung erfasst werden konnten. Der Bestand spiegelt die Geschichte Magdeburgs von der Gründung des Erzbistums durch Kaiser Otto I. im 10. Jahrhundert bis in die Zeit Ottos von Guericke im 17. Jahrhundert wider. Die Inschriften repräsentieren die beiden dynamischen Zentren, welche die Entwicklung Magdeburgs zu einer mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Großstadt begünstigten: den erzbischöflichen Sitz mit dem Domkapitel sowie die starke Stadtgesellschaft mit dem Rat an der Spitze, die sich im 12./13. Jahrhundert etablierte (Verlagsanzeige).

Tanja Kohwagner-Nikolai – Kaisergewänder im Wandel

Tanja Kohwagner-Nikolai, Kaisergewänder im Wandel – Goldgestickte Vergangenheitsinszenierung. Rekonstruktion der tausendjährigen Veränderungsgeschichte. Regensburg (Schnell & Steiner) 2020, 416 S., 785 farb. Illustrationen, 60 s/w Illustrationen, 4 Faltblätter, ISBN 978-3-7954-3584-4. € 69,-

Die weltweit ältesten erhaltenen Gewänder im Kontext europäischer Herrscher werden als Erinnerungstücke mit Kaiser Heinrich II. und seiner Gattin Kunigunde verbunden. Im Laufe ihrer tausendjährigen Geschichte erfuhren sie als Medien zur Inszenierung des Kaiser- und Heiligenkults mehrfach massive Veränderungen ihres äußeren Erscheinungsbildes.

Die Goldstickereien aller sechs Bamberger Kaisergewänder, darunter der berühmte Sternenmantel, wurden im Spätmittelalter aus den originalen Trägerstoffen ausgeschnitten und auf neue Seidengewebe appliziert. Nicht nur dabei, sondern auch bei der letzten Restaurierung Mitte des 20. Jahrhunderts kam es zu teils tiefgreifenden Veränderungen. Die Publikation stellt erstmals alle sechs Kaisergewänder im Detail vor. Ausgehend vom heutigen Erscheinungsbild werden mithilfe von Materialbefunden, schriftlichen Quellen und unterschiedlichen Methoden die Veränderungen aufgedeckt und die Ursprungskonzeption des 11. Jahrhunderts rekonstruiert. Im Zentrum stehen aber nicht nur die äußeren Veränderungen, sondern auch die Bedeutungstransformationen der Gewänder und ihre Einordnung in den Stiftungskontext Heinrichs II. und seine visuelle politische Kommunikation.

• Erstmalige umfassende und systematische Zusammenstellung aller sechs Bamberger Kaisergewänder mit ihren Veränderungen
• Erstmalige umfassende epigraphische Analyse der Inschriften aller Kaisermäntel und Auswertung der schriftlichen Quellen bis ins 20. Jahrhundert
• Neuestes Bildmaterial, das schrittweise von der Gesamtaufnahme bis zum Fadenaufbau führt, sowie zahlreiche Vergleichsabbildungen aus Buchmalerei, Textil- und Schatzkunst
• Grundlegende Materialbasis zu den Kaisergewändern und den abgenommenen Geweben
• Geschichte des Bedeutungswandels im Umgang mit den Kaisergewändern zwischen Kaiser- und Heiligenkult seit ihrer Entstehung zu Beginn des 11. Jahrhunderts

(Verlagsanzeige).

Cécile Treffort – Épitaphes carolingiennes du Centre-Ouest

Épitaphes carolingiennes du Centre-Ouest (milieu VIIIe-fin du Xe siècle), textes établis et présentés par Cécile Treffort avec la colloboration de Vincent Debiais, Estelle Ingrand-Varenne ainsi qu’Aurore Menudier et Alexandre Gaudin (Corpus des inscriptions de la France médiévale, Hors-Série), Paris (CNRS Éditions) 2020. 183 S. , zahlreiche s/w Abb., ISBN 978-2-271-07003-6, EUR 50,-

Die reichhaltige Überlieferung an karolingischen Inschriften in Frankreich wird in 83 Katalognummern allein aus dem mittleren Westen Frankreichs dokumentiert. Die epigraphische Kapitalis ist allerdings trotz Bemühung um Schriftreinigung weit entfernt von der Perfektion der Auszeichnungsschriften in den Handschriften der karolingischen Zentren. Es handelt sich vielmehr um „bodenständige“ Inschriften (Walter Koch, Inschriftenpaläographie …S. 113-117) (FB).

 

Gerhard Lutz / Rebecca Müller (Hg.) – Die Bronze, der Tod und die Erinnerung

Die Bronze, der Tod und die Erinnerung. Das Grabmal des Wolfhard von Roth im Augsburger Dom, hrsg. von Gerhard Lutz und Rebecca Müller (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München 53), Passau (Dietmar Klinger) 2020. 235 S., 15 Taf., zahlreiche farb. und s/w Abb., ISBN 978-3-86328-174-8, EUR 29,90.

Die Grabplatte des Wolfhard von Roth, der von 1288 bis 1302 den Augsburger Bischofsstuhl innehatte, gehört zu den außergewöhnlichsten Bildwerken des 14. Jahrhunderts. Die Wiedergabe eines Toten mit hagerem, faltenzerfurchtem Gesicht erscheint unter den nordalpinen Grabbildern als vorbildlos. Die Platte wurde geschaffen aus dem ebenso traditionsreichen wie exklusiven, technisch anspruchsvollen Material Bronze. Der Band nähert sich dem Grabmal aus den Perspektiven der Liturgiewissenschaft, der Geschichte, der Epigraphik, der Kunstgeschichte sowie der naturwissenschaftlichen Materialforschung. Die Person des Bischofs, die Standorte und die liturgische Einbindung der Platte, ihre Herstellung, die Inschriften und kunsthistorische Fragestellungen, so zur Entstehung des Wachsmodells, zur Physiognomie, zum künstlerischen Kontext, zum Material sowie zur Künstlersignatur werden thematisiert. Damit liegt erstmals eine umfassende Würdigung dieses Hauptwerks spätmittelalterlicher Kunst vor (Anzeige Zentralinstitut für Kunstgeschichte).

Inhaltsverzeichnis:

Wolfhard von Roth im Spiegel seiner Urkunden – Florian A. Dorn / Thomas M. Krüger, 3

Suscipe pro anima famuli tui episcopi precis nostras … Grundzüge der Liturgie des Bischofsbegräbnisses im Spätmittelalter – Jürgen Bärsch, 15

Quando sollemnis memoria Wolfhardi episcopi habetur – Thesen zur Integration des Grabmals des Wolfhard von Roth in die Liturgie und die Sakraltopographie des Augsburger Doms –
Jens Brückner, 29

Das Grabmal des Wolfhard von Roth – Überlegungen zu seiner ursprünglichen Aufstellung und zu einem Atrium des Domes – Dorothea Diemer, 55

Der Legierung auf der Spur – mit der mobilen Röntgenfluoreszenzanalyse – Björn Seewald, 77

Überlegungen zur Gusstechnik – Martin Mach, 85

Die Inschrift auf dem Hochgrab des Bischofs Wolfhard von Roth – Franz-Albrecht Bornschlegel, 101

Otto me cera fecit – Überlegungen zur Entstehung des Bildhauermodells für das Grabmal des Wolfhard von Roth – Dorothea Diemer, 119

Die Grabplatte der Wolfhard von Roth – eine kunsthistorische Versuchsanordnung – Gerhard Lutz, 131

Wolfhard’s Face – Dominic Olariu, 151

Cera zu era. Wolfhards Grabplatte und die Bronzegrabmäler vor 1302 – Überlegungen zu Material und Technik – Joanna Olchawa, 179

Der Name am Grab. Die Künstlersignatur auf dem Grabmal des Wolfhard von Roth – Rebecca Müller, 199

 

Rüdiger Fuchs / Yvonne Monsees – Die Inschriften des Hochtaunus-Kreises und des Main-Taunus-Kreises (DI 97)

Die Inschriften des Hochtaunus-Kreises und des Main-Taunus-Kreises, gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97, Mainzer Reihe 15). Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2019. 884 S., 136 Taf. mit 226 farb. und s/w Abb., Steinmetzzeichen und Marken, Karte, Leinen mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-95490-297-2, EUR 98,-

Der Band enthält ca. 400 Katalognummern mit den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Inschriften vom 7. Jahrhundert bis zum Jahr 1700. Der Katalog beginnt mit dem einzigen erhaltenen frühmittelalterlichen Grabstein der Roteldis. Danach sind Inschriften erst wieder aus dem 14. Jahrhundert nachzuweisen. Heraus ragen die Grabplatten der Herren von Kronberg und ab dem 15. Jahrhundert die Adelsgrablegen ebendort, in Eppstein und Königstein mit Figurengrabplatten. Das adlige Selbstverständnis der Familie von Kronberg spiegelt sich darüber hinaus in Schlachten-, Familienbildern und Fensterzyklen. Einen eigenen Schwerpunkt für das 17. Jahrhundert bildet die Grablege der Landgrafen von Hessen in der Fürstengruft der Homburger Residenz. Zahlreiche Zinnsärge der landgräflichen Familie legen in ausführlichen Bibelzitaten und längeren Grabinschriften ein eindrucksvolles Zeugnis von der Frömmigkeit einer Fürstenfamilie ab. Seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert sind Inschriften von gelehrten Theologen und Juristen, Pfarrern und Amtleuten sowie von Bürgern überliefert. Der Band enthält einen größeren Fachwerkbestand auch mit poetischen Hausinschriften (Verlagsanzeige).