Archiv der Kategorie: Neuerscheinungen

Katharina Bolle, Marc von der Höh, Nikolas Jaspert (Hgg.), Inschriftenkulturen im kommunalen Italien

Inschriftenkulturen im kommunalen Italien. Traditionen, Brüche, Neuanfänge, hg. von Katharina Bolle, Marc von der Höh, Nikolas Jaspert (Materiale Textkulturen 21), Berlin/Boston (De Gruyter) 2019. 334 S., zahlreiche s/w- und Farb-Abb. ISBN 978-3-11-063836-3. EUR 79,95.

Der Band befasst sich mit den epigraphischen Kulturen der hochmittelalterlichen Kommunen Italiens und deren Verhältnis zu vorangegangenen Inschriftenkulturen der Antike und des Frühmittelalters. Besonderes Augenmerk gilt der Frage nach Kontinuitäten und Brüchen sowie dem Einfluss des antiken epigraphischen Erbes auf die mittelalterliche Inschriftenpraxis der Städte. Die hier versammelten Aufsätze fügen sich in eine Tendenz der jüngeren Mittelalterforschung ein, die stärker als zuvor die materielle, topologische und praxeologische Dimension öffentlich ausgestellter Inschriften fokussiert (Verlangsanzeige).

Inhalt:

Marc von der Höh: Einleitung 1-29
Nicoletta Giovè Marchioli: Strukturen und Strategien in der epigraphischen Kommunikation des kommunalen Italiens, 31-64
Vincent Debiais: Urkunden in Stein. Funktion und Wirkung urkundlicher Inschriften, 65-90
Flavia de Rubeis: Epigrafia comunale (o epigrafia di età comunale?) in Italia settentrionale, 91-113
Marialuisa Bottazzi: Kontinuität und Diskontinuität epigraphischer Praxis im Übergang von der Antike zum Mittelalter, 115-132
Wilfried E. Keil: Korrelationen zwischen kommunalen Inschriften und Bauskulpturen im mittelalterlichen Ober- und Mittelitalien, 133-166
Rebecca Müller: Dinge mit Schrift. Überlegungen zur Inschriftenkultur im mittelalterlichen Genua, 167-200
Arnold Esch: Inschrift-Spolien. Zum Umgang mit antiken Schriftdenkmälern im mittelalterlichen Italien, 201-223
Katharina Bolle: Die Kommune Rom und ihre Inschriften. Ein Blick aus althistorischer Perspektive, 225-266
Henrike Haug: Copy and Paste. Wechselwirkungen zwischen städtischen Inschriften und historiographischen Texten, 267-287
Erik Beck und Lukas Clemens: Antike Inschriften während des Mittelalters nördlich der Alpen. Wahrnehmung und Instrumentalisierung, 289-303
Nikolas Jaspert und Christian Witschel: Inschriftenkulturen im kommunalen Italien. Ergebnisse und Perspektiven, 305-324.

Ramona Baltolu / Christine Steininger – Die Inschriften des Landkreises Passau II

Die Inschriften des Landkreises Passau bis 1650, II: Die heute zum Landkreis gehörigen Teile der ehemaligen Bezirksämter Vilshofen und Griesbach, gesammelt und bearbeitet von Ramona Baltolu und Christine Steininger (Die Deutschen Inschriften 101, Münchener Reihe 19), Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2018. 459 S., 56 Tafeln mit 12 Farb- und 147 s/w-Abbildungen, 1 Karte. ISBN: 978-3-95490-260-6. EUR 69,-

Der Band beschließt das Projekt der Bearbeitung der Bischofsstadt Passau (DI 67) und ihres Umlandes (vgl. DI 80 Landkreis Passau I). Während der erste Landkreisteil vom hochstiftischen Bestand beherrscht wurde, umfasst dieser Band die alten bayerischen Bezirksämter Griesbach und Vilshofen. Er ist geprägt von einigen Prälatenklöstern (Aldersbach, Asbach, St. Salvator) und einigen Wallfahrtskirchen (Sammarei, Grongörgen, Kößlarn). Eine Besonderheit stellen die Inschriften der Kirchen von Ortenburg dar, der einzigen evangelischen Enklave im Territorium des alten Herzogtums Bayern, aus der uns ein größerer Bestand von nachweislich lutherischen Grabdenkmälern überliefert ist. Einige Adelsgrablegen (Ruhsdorfer, Closen, Rottau, Schwarzenstein) und die Denkmäler der bayerischen Landstadt Vilshofen runden die Edition ab. Auffällig ist eine große Zahl von nachträglich angefertigten oder bereits im Bearbeitungszeitraum überarbeiteten Denkmälern (Verlagsanzeige).
Der Band wird am Donnerstag, 7. März 2019, um 14:00 Uhr im Rittersaal des Schlosses Neuburg am Inn, Am Burgberg 5, 94127 Neuburg am Inn, der Öffentlichkeit vorgestellt.
Anmeldung zur Bandpräsentation:

Dr. Ramona Baltolu, Arbeitsstelle Inschriften, Bayerische Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München, Tel.: 089/23031-1204, E-Mail: Ramona.Baltolu@di.badw.de

Susanne Kern – Die Inschriften des Mainzer Doms und des Dom- und Diözesanmusums 3+4 (1435-1626)

Die Inschriften des Mainzer Doms und des Dom- und Diözesanmuseums von 1435 bis 1508, bearbeitet von Susanne Kern auf der Grundlage von Vorarbeiten von Rüdiger Fuchs und Christian König (Mainzer Inschriften 3). Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2018. 172 S., 14 s/w Abb., 79 farb. Abb., Broschur, ISBN 978-3-95490-292-7, EUR 14,-

Die Inschriften des Mainzer Doms und des Dom- und Diözesanmuseums von 1435 bis 1508, bearbeitet von Susanne Kern unter Mitarbeit von Eberhard J. Nikitsch und Michael Oberweis (Mainzer Inschriften 4). Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2018. 175 S., 6 s/w Abb., 84 farb. Abb., Broschur, ISBN 978-3-95490-328-3, EUR 14,-

Der Inschriftenbestand der Stadt Mainz aus nachrömischer Zeit gehört zu den wichtigsten in Deutschland. Das von den Herausgebern initiierte Projekt „Mainzer Inschriften“ will den Inschriftenbestand auf der Basis des 1958 in der Reihe „Die Deutschen Inschriften“ veröffentlichten, aber längst vergriffenen Editionsbandes von Fritz V. Arens bearbeiten, ergänzen und in Teileditionen vorlegen. Die Grundlage für diese und die bereits vorliegenden Bände bildet die online unter www.inschriften.net veröffentlichte wissenschaftliche Neubearbeitung. In den Bänden 3 und 4 der Reihe werden nicht nur zahlreiche Klerikergrabplatten und die Grablege der Erzbischöfe behandelt, sondern auch einige interessante Grabmäler von Laien vorgestellt, die allesamt im Kreuzgang begraben wurden. Exkurse zu verschiedenen Themen sowie ein Glossar ergänzen die monographischen Texte (Verlagsanzeige, modifiziert).

Katharina Kagerer – Die Inschriften des Landkreises Schaumburg (DI 104)

Die Inschriften des Landkreises Schaumburg, bearbeitet von Katharina Kagerer unter Benutzung der Vorarbeiten von Inga Finck (Die Deutschen Inschriften 104, Göttinger Reihe 20). Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2018. 1032 S., 266 s/w Abb., 72 farb. Abb., 104 Tafeln, 1 Karte, Leinen mit Schutzumschlag. ISBN: 9783954902507. EUR 99.

Der Band enthält die kommentierte Edition von 664 Inschriften sowie 76 Jahreszahlen und Initialen auf Objekten aus der Zeit vom 12. Jahrhundert bis zum Jahr 1650. Der Landkreis Schaumburg bietet eine überaus reiche Inschriftenüberlieferung, die einem ausgeprägten Geschichtsbewusstsein in dem lange Zeit eigenständigen Territorium zu verdanken ist. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen auf der Inschriftenproduktion im Umfeld der schaumburgischen Residenzen (Stadthagen, Bückeburg) und des Landadels (Familien von Münchhausen, von Zerssen u.a.), aber auch Bürger kommen in den zahlreichen Hausinschriften (v.a. in Stadthagen und Rinteln) zu Wort. Die Inschriften in den Dorfkirchen sowie in den Stiften Möllenbeck und Obernkirchen bieten wertvolle Zeugnisse unter anderem dafür, wie sich die Reformation in der Region etabliert hat. Erstmals werden die in jüngster Zeit freigelegten Wandmalereien des Stifts Möllenbeck vollständig publiziert (Verlagsanzeige).

Der Band wird am Donnerstag, den 3. Mai 2018 um 18:30 Uhr im Niedersächsischen Landesarchiv, Schloßplatz 2, 31675 Bückeburg, der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Band kann im Rahmen der Präsentation zum Sonderpreis von EUR 79,- erworben werden. Anmeldung unter: kkagere@gwdg.de

Paul Ley – Die Inschriften der Stadt Xanten (DI 92)

Die Inschriften der Stadt Xanten, gesammelt und bearbeitet von Paul Ley unter Mitarbeit von Helga Giersiepen (Die Deutschen Inschriften 92, Düsseldorfer Reihe 9). Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2017. 512 S., 151 s/w Abb., 87 farb. Abb., 80 Tafeln, Leinen mit Schutzumschlag. ISBN: 9783954901449.  EUR 69.

Der Band präsentiert in ca. 260 Katalognummern die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Inschriften der Stadt Xanten in ihren heutigen Grenzen. Der ganz überwiegende Teil des vielfältigen Bestandes steht in Verbindung mit dem Kanonikerstift St. Viktor und seiner Kirche. Dazu gehören Inschriften auf Reliquiaren, liturgischen Gefäßen oder den zahlreichen Textilien des Kirchenschatzes ebenso wie solche auf Altären, Glasfenstern und Glocken. Inschriften an Türen, Chorschranken und anderen Baugliedern geben einen Eindruck von baulichen Erweiterungen und Veränderungen des Domes und der Kanonikerkurien. Einzigartig ist der Bestand von über 40 Epitaphien des 15. bis 17. Jahrhunderts im Kreuzgang, die neben szenischen Darstellungen auch sprachlich anspruchsvolle und technisch hochwertig gearbeitete Inschriften tragen. Desweiteren enthält die Edition die Inschriften der ersten evangelischen Kirche in Xanten, der Pfarrkirchen in Wardt und Vynen sowie der im 15. Jahrhundert errichteten Wallfahrtskirche Marienbaum (Verlagsanzeige).

Robert Favreau – Les inscriptions de Poitiers (fin VIIe – début XVIe siècle)

Les inscriptions de Poitiers (fin VIIe – début XVIe siècle). Une source pour l’histoire de la ville et de ses monuments. Textes établies et présentés par Robert Favreau avec la collaboration de Vincent Debiais, Estelle Ingrand-Varenne, Jean Michaud(†), Cécile Treffort (Corpus des inscriptions de la France médiévale, Hors-Série). CNRS Éditions, Paris 2017. ISBN: 978-2-271-11765-6. EUR 52,-

 

Christine Steininger – Die Inschriften der Stadt Ingolstadt (DI 99)

Die Inschriften der Stadt Ingolstadt, gesammelt und bearbeitet von Christine Steininger (Die Deutschen Inschriften 99, Münchener Reihe 18). Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2017. 592 S., 52 Tafeln mit 130 s/w-Abb. ISBN 978-3-95490-254-5. EUR 89,-

Ingolstadts Inschriftenlandschaft ist geprägt vom Dreiklang Herzogliche Beamtenschaft, Bürgerschaft und Universitätsangehörige. Der Inschriftenbestand setzt relativ spät im 14. Jahrhundert ein, der Schwerpunkt der Überlieferung liegt im 16. Jahrhundert. Im Vordergrund stehen Inschriften des Totengedenkens. Reich ist besonders der Bestand an Epitaphien. Herzogliche Verwaltungs- und Stiftungstätigkeit wird in der Ausstattung der Universitätskirche und den inschriftlichen Zeugnissen der Befestigungsanlage sichtbar. Denkmäler aus dem Umfeld der Universität zeigen interessante Zeugnisse der Latinität der frühen Neuzeit und zeigen eine frühe Differenzierung zwischen Universitätslehrern aus dem Laienstand und Mitgliedern des Klerus. Die Denkmäler stellen außerdem eine zusätzliche Quelle für Ingolstadts Rolle als Festung in der frühen Neuzeit dar. Zeugnisse aus den eingemeindeten Orten bieten zusätzlich einen Ausblick in das Umland (Verlagsanzeige).

Der Band wird am Mittwoch, den 13. Juni 2018, um 19:00 Uhr mit einem Vortrag der Bearbeiterin im Stadtmuseum Ingolstadt, Auf der Schanz 45, der Öffentlichkeit vorgestellt. (Anmeldung bis 1.6.18 unter inschriftenkommission@di.badw.de). – Der Band kann im Rahmen der Präsentation zum Sonderpreis von EUR 69,- erworben werden.

 

Epigraphische Schriften zwischen Mittelalter und Neuzeit

„Epigraphische Schriften zwischen Mittelalter und Neuzeit“, in: Archiv für Diplomatik, Schriftgeschichte, Siegel- und Wappenkunde 63 (2017) S. 307-484

Walter Koch, Vorwort (S. 307-308)

Franz-Albrecht Bornschlegel, Epigraphische Bastarden und/oder frühe Frakturen (S. 309–336)

Ramona Baltolu, Die Rolle der Fraktur in der Gotico-Antiqua (S. 337–366)

Harald Drös, Epigraphische Schriften zwischen Humanistischer Minuskel und Fraktur (S. 367–391)

Christine Wulf, Epigraphische Schriften des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit in Niedersachsen (S. 393–419)

Rüdiger Fuchs, Tastende Modernisierung der Schrift am Mittelrhein. Neue Minuskeln in der Sackgasse (S. 421–450)

Juraj Šedivý, Zwischen Gotik und Renaissance. Epigraphische Schriften, Schriftmischungen und Mischschriften aus der Slowakei als Zeugen eines Paradigmenwechsels (S. 451–484)

Renate Kohn (Hg.), Der Kaiser und sein Grabmal

Der Kaiser und sein Grabmal 1517-2017. Neue Forschungen zum Hochgrab Friedrichs III. im Wiener Stephansdom, herausgegeben von Renate Kohn unter Mitarbeit von Sonja Dünnebeil und Gertrud Mras. 521 S., 410 s/w- und farb. Abb., Wien-Köln-Weimar (Böhlau) 2017. ISBN 978-3-205-20640-8, € 70,-

Anlässlich der 500. Wiederkehr der endgültigen Beisetzung Kaiser Friedrichs III. entstand dieser inhalts- und ertragreiche Band, dem im Jahre 2013 eine interdisziplinäre Fachtagung vorausging, um das Grabmal des Kaisers im Wiener Stephansdom unter verschiedenen Blickwinkeln einer fundierten wissenschaftlichen Analyse zu unterziehen. Dafür konnte Renate Kohn, die im Rahmen der interakademischen Editionsreihe „Die Deutschen Inschriften“ die Inschriften des Wiener Stephansdoms wissenschaftlich bearbeitet, namhafte Vertreter aus den Bereichen Geschichte, Kunstgeschichte, Epigraphik, Heraldik, Philologie und Theologie, aber auch der Bildhauerkunst gewinnen. Insgesamt 16 Beiträge verteilen sich auf die Kapitel „Zur Person Friedrichs III.“ (Paul-Joachim Heinig, Sonja Dünnebeil, Annemarie Fenzl), „Das Grabmal“ (Artur Rosenauer, Walter Koch, Harald Drös, Ulrich Söding, Renate Kohn, Cornelia Plieger, Reinhard H. Gruber), „Zur Entstehung des Grabmals“ (Michael V. Schwarz, Stefanie Menke, Manfred Hollegger, Andreas Zajic) und „Aus der Praxis“ (Franz Zehetner, Philipp Stastny), wobei nicht nur die einschlägigen epigraphischen Beiträge von Walter Koch, „Die Frühhumanistische Kapitalis. Eine epigraphische Schrift zwischen Mittelalter und Neuzeit im Umfeld Kaiser Friedrichs III.“ (S. 89-118) und Andreas Zajic, „Epigraphisch-antiquarischer Habitus und literarische Stilübung, oder: Wie gestaltet und beschreibt man ein Grabmal >humanistisch<?“ (S. 369-416) von inschriftenkundlicher Relevanz sind. (FB)

Joachim Zdrenka (Hg.), Studia epigraficzne. Tom 6

Joachim Zdrenka (Hg.), Studia epigraficzne. Tom 6. Zielona Góra 2016 (Uniwersytet Zielonogórski) 2016. ISBN 978-83-948417-0-6.

Die zehn Beiträge des sechsten Bandes der von Joachim Zdrenka herausgegebenen „epigraphischen Studien“ widmen sich den Inschriften in Polen vom späten Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Die beschrifteten Objekte sind weit gestreut, sie umfassen u.a. Bleiplomben aus Danzig, die Namen niederländischer Städte aufweisen (Tomasz Maćkowski, S. 7-18), barocke Bildhauerarbeiten des aus Bielefeld stammenden Meisters Heinrich Bernhard Hattenkerell (Magdalena Poradzisz-Cincio, S. 62-72), Fahrradglocken (Krzysztof M. Kowalski, S. 73-91), Sargschilder des 18. und 19. Jahrhunderts aus Boręty (ehem. Barendt) (Krzysztof M. Kowalski, S. 92-115), Graffiti des 14. bis 18. Jahrhunderts (Michał Dalidowicz, S. 116-124) und Inschriften des Stalin-Friedhofs in Posen (Arkadiusz Klimowicz und  Aleksandra Kuligowska, S. 125-134). Abschließend bietet  Joachim Zdrenka eine Zusammenfassung der epigraphischen Forschung in der Region Odra (S. 135-139). Für die in polnischer Sprache geschriebenen Beiträge gibt es leider kein Resümee in einer westeuropäischen Sprache. (FB)