Archiv der Kategorie: Inschriftengattung und Inschriftenträger

Bildstock

Der Bildstock ist ein im Freien, vornehmlich an öffentlichen Wegen errichtetes religiöses Wahrzeichen; er besteht meistens aus einer Säule oder einem Pfeiler mit religiösem Bildwerk in einer Nische oder als Bekrönung. Er steht in einer Reihe mit anderen meist noch älteren religiösen Wahrzeichen: den iro-schottischen Hochkreuzen, den Hoheitskreuzen, den Hagel- oder Wetterkreuzen, den Friedsäulen und den Totenleuchten. Besonders eng verwandt sind sie mit den Steinkreuzen. Wie Steinkreuze wurden auch Bildstöcke zur Sühne für einen Mord, zur Erinnerung an einen Unfall, in Ausführung eines Gelübdes gesetzt. Bildstöcke lassen sich bis zur Mitte des 14. Jh. zurückverfolgen, die sog. Heiligenhäuschen bis ins 13. Jh.. Bildstöcke finden sich besonders häufig in Franken und erlebten im Zeitalter der kirchlichen Restauration ihre Blüte, die bis in das 19. Jh. reichte.

Quelle: Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte. – II. Band Bauer-Buchmalerei, S. 698

Literatur

Ablaßtafel

Ablaßtafeln sind Erbauungsbilder, an deren fromme Betrachtung in Verbindung mit bestimmten Gebeten ein Ablaß geknüpft war. Das auch ein Epitaph als Ablaßtafel dienen konnte, zeigt der Stein des 1463 verstorbenen Dekans Joh. Kirchhain in der Fritzlarer Stiftskirche. Ablaßtafeln nennt man auch ein Verzeichnis der einer Kirche verliehenen Ablässe in Gestalt einer Tafel.

Quelle: Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte. – I. Band A-Baubetrieb, S. 79f