Archiv der Kategorie: A

Abreibung

Bei gut erhaltenen, nicht zu kleinen Objekten ergeben Abreibungen gute Ergebnisse. Sie sind allerdings nur zweidimensional, haben deswegen aber den Vorteil einer einfacheren Aufbewahrung. Erforderlich ist hierzu starkes, zähes Papier (Japanpapier) und ein stumpfer Farbstift (Graphitstift, Wachskreide) und Klebeband. Das Papier wird mit dem Klebeband unverrückbar auf dem Objekt befestigt. Mit dem Farbstift werden die erhabenen Teile des Objekts auf das Papier durch Reiben übertragen. Es entsteht ein Farbabbild der erhabenen Teile des Objekts, das je nach Glätte der Oberfläche mehr oder weniger deutliche Einzelheiten zeigt.

Quelle: Kloos, Rudolf M., Fachtagung für lateinische Epigraphik des Mittelalters und der Neuzeit : Landshut, 18.-20. Juli 1980 (=Münchner Historische Studien, Abtlg. Geschichtliche Hilfswissenschaften; 19). – Kallmünz/opf. 1982, S. 145

Literatur

Ablaßtafel

Ablaßtafeln sind Erbauungsbilder, an deren fromme Betrachtung in Verbindung mit bestimmten Gebeten ein Ablaß geknüpft war. Das auch ein Epitaph als Ablaßtafel dienen konnte, zeigt der Stein des 1463 verstorbenen Dekans Joh. Kirchhain in der Fritzlarer Stiftskirche. Ablaßtafeln nennt man auch ein Verzeichnis der einer Kirche verliehenen Ablässe in Gestalt einer Tafel.

Quelle: Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte. – I. Band A-Baubetrieb, S. 79f

Abschlußstrich

Striche, die den Buchstaben durch Verbindung zweier oder mehrerer freier Schaft-, Balken- oder Bogenenden an einer Stelle abschließen, die gewöhnlich offen ist. Das Phänomen ist spezifisch für die gotische Majuskel. Senkrechte Abschlußstriche (bei C und E) können Schaftstärke erreichen und auch die Funktionen eines Schaftes übernehmen; so wird der Abschlußstrich des unzialen E zum Träger des Mittelbalkens, der keine Verbindung zum Bogen aufweist. Offene Buchstaben, die durch Abschlußstrich geschlossen sind, können durch diesen Abschlußstrich einen Nexus litterarum eingehen.

Quelle: Die Deutschen Inschriften. Terminologie zur Schriftbeschreibung. – Wiesbaden 1999, S. 22

Anagramm

Umstellung von Buchstaben oder Silben eines Wortes oder Satzes zu neuen Wort- und Satzbildungen, oft zu Deck- oder Scheinnamen, Wortspielen und Rätseln.

Quelle: Der Knaur. – 1. 1991, S. 211

Antependium

Als Altarantependium in der kath. Kirche bezeichnet man eine als Schmuck gedachte Bekleidung des Stipes des Altares, des Trägers der Mensa. In der protestantischen Kirche ist das Antependium im Gegensatz zum Altartuch kein fester Bestandteil der Altarverkleidung, ist jedoch – besonders bei lutherischen Kirchen und v.a. im Bereich des Retabelaltares – weit verbreitet.

Quelle: Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte. – I. Band A-Baubetrieb. – München 1983, S. 442ff.

Antiqua

Die Stilepoche des Barock brachte in der Entwicklung der gestalteten Schrift kaum Neues; sie ist eher als Übergangsperiode aufzufassen, an deren Ende die klassizistische Antiqua steht. Die drei wichtigsten formalen Charakteristika der klassizistischen Antiqua im Vergleich zu den Renaissanceformen sind: 1. Die Serifen der Versalien sind bei Renaissancetypen immer mit einer deutlichen Kehlung zum Schaft versehen, die Serife geht meist in Form einer halbkreisförmigen Kehlung in den Schaft über. Die oberen Scheitel der Minuskelschäfte erhalten statt der dreieckigen Bildung ebenfalls Serifen in Form flacher Haarstriche. 2. Der Unterschied der Haar- und Schattenstriche ist in Renaissanceschriften gemäßigt, in klassizistischen Schriften stark betont. 3. Die Lage der Schattenachse ist bei Renaissanceschriften immer schräg von oben links zu rechts unten, mehr oder minder stark geneigt; in den klassizistischen Schriften steht die Schattenachse senkrecht. Die klassizistische Form der Antiquatypen hat die Entwicklung der Antiqua-Druckschrift um 1800 zum Abschluß gebracht.

Quelle: Kloos, Rudolf M., Einführung in die Epigraphik des Mittelalters und der frühen Neuzeit. – Darmstadt 1992, S. 161ff

Anstrich

bezeichnet einen Strich am Beginn eines Buchstabens oder Buchstabenteils. Für den speziellen Fall der Verbindung zweier Buchstabenteile, die von unten nach oben verläuft, kann auch der Begriff Aufstrich verwendet werden

Quelle: Die Deutschen Inschriften. Terminologie zur Schriftbeschreibung. – Wiesbaden 1999, S. 20

Arkosol

bezeichnet im antiken Grabbau diejenige Form eines Wandgrabes, bei welchem sich über dem kastenförmig in das gewachsene Gesteinsmassiv gehauenen, mit einer flachen Platte geschlossenen Grabtrog eine Bogennische wölbt.

Quelle: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte. – I. Band A-Baubetrieb, S. 1050f.

Ätzung

Im frühen 16. Jahrhundert wurde ein chemisches Verfahren erfunden, bei dem der freie Raum zwischen einer Darstellung bzw. einer Inschrift reliefartig stehenblieb. Diese am Metall entwickelte Technik wurde im späteren 16.Jahrhundert auch auf dem leicht zu bearbeitenden Kalkstein angewendet

Quelle: Kloos, Rudolf M., Einführung in die Epigraphik des Mittelalters und der frühen Neuzeit. – Darmstadt 1992, S. 55