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Epigraphikseminar Poitiers, 18.5.2018

Please find here the program of our next SEMPER seminar which will take place in Poitiers on Friday the 18th May (from 9.30 am to 5 pm): https://epimed.hypotheses.org/698. We will discuss the „graphic creation“ of the inscriptions, and you are welcome.

La troisième séance et dernière du séminaire permanent sur l’écriture médiévale en dehors du monde manuscrit (SEMPER) de l’année 2017-2018 se tiendra le vendredi 18 mai au CESCM (salle Crozet). 

Alors que les auteurs médiévaux ont davantage pensé la « création » d’un point de vue théologique, Dieu en étant le sujet, il s’agira ici d’utiliser ce terme dans son sens contemporain pour comprendre la capacité de l’écriture médiévale à générer et créer des forme et du sens, à montrer sa créativité, sans chercher à retrouver une intention créatrice. Tous les aspects graphiques peuvent être abordés : la création de nouvelles lettres ou de nouveaux alphabets, les assemblages de caractères dans les jeux de lettres recréant sans cesse l’image du mot, les nouvelles formes d’abréviations et les formules graphiques, jusqu’aux mises en scène originales du texte et agencements syntaxiques textes et images, entre gammes de variations et surgissement du neuf, combinatoires de variantes et re-création.

Ce séminaire est ouvert à tous. Il sera également possible de suivre cette journée via Skype ; pour l’accès à cette session et pour tout renseignement, veuillez contacter Vincent Debiais (vincent.debiais@univ-poitiers.fr).

9h30 : accueil

10h : Présentation des différents activités d’épigraphie et  introduction à la thématique

11h : Premier dossier

  • Eva Caramello (Création ou transformation ? L’évolution des graphies gravées à partir des exemples toulousains)

Déjeuner

13h30-17h : Suite de la présentation des dossiers

  • Arnaud Loaec (Création graphique et topographie à Constantinople aux IXe et Xe siècles)
  • Maria Villano (Les inscriptions des colonnes du ciborium de Saint-Marc à Venise)
  • Clément Dussart (Les graffitis)
  • Thierry Grégor (Épigraphie expérimentale : évolution de l’écriture et de la technique)

Pour tout renseignement, n’hésitez pas à contacter Estelle Ingrand-Varenne (estelle.ingrand.varenne@univ-poitiers.fr) ou Vincent Debiais (vincent.debiais@univ-poitiers.fr).


Internationale epigraphische Sommerschule Graz, 9.-13. Juli 2018

INTERNATIONALE SUMMERSCHOOL. Materialität und Schriftlichkeit.  Inschriften als Quellen der mittelalterlichen Kulturgeschichte, 9.-13. Juli 2018, Karl-Franzens-Universität Graz, Institut für Geschichte.

Worum es uns geht
Die materielle Kultur des Mittelalters gehört zu den aktivsten Forschungsfeldern der Mediävistik, und erst seit vergleichsweise kurzer Zeit erfährt die Epigraphik dieser Epoche eine systematische Aufarbeitung. Die angebotene Summerschool kombiniert beide Ansätze miteinander und fragt nach dem kulturgeschichtlichen Mehrwert einer Beschäftigung mit der Schrift in ihren monumentalen (oder auch scheinbar marginalen) Zusammenhängen außerhalb des Archivs und der Bibliotheken. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Summerschool erhalten Einblick in den Stand der epigraphischen Forschung und erlernen den Umgang mit Inschriften in situ. Dazu wird ein Großteil der Veranstaltungen in Exkursionen vor Ort in Graz erfolgen; die wichtigsten Wissenschaftsinstitutionen der Steiermark gehören zu den Partnern der Veranstaltung und ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen der Arbeit mit Inschriften in verschiedenen Kontexten (Forschung, Konservierung, Geschichtsvermittlung). Interdisziplinäres Arbeiten stellt die Voraussetzung für jeden Umgang mit der materiellen Kultur dar. Entsprechend kombiniert und vermittelt die Summerschool „Materialität und Schriftlichkeit“ Arbeitstechniken u.a. aus der Mediävistik, den Digital Humanities, der Kunstgeschichte, Archäologie, Latinistik und Germanistik. Der Kurs, der die entsprechende Expertise vor Ort bündelt und zugleich durch international anerkannte Lehrende erweitert, zielt vor allem auf Masterstudierende und Diplomandinnen bzw. Diplomanden aus dem deutschsprachigen Raum (Österreich, Schweiz, Deutschland, Südtirol).

Was Sie erwartet
Zentrales Anliegen der Summerschool „Materialität und Schriftlichkeit“ stellt die Verbindung folgender drei Ansätze dar:
(1) Die Anschauung vor Ort. Die Schriftlichkeit im urbanen Raum und auf gesammelten Objekten wird am Beispiel des in der Stadt Graz vorhandenen, reichen Kulturerbes mit den Teilnehmerinnnen und Teilnehmern
gesichtet, diskutiert und aktiv erforscht. Die von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannte steirische Landeshauptstadt bietet mit dem Joanneum, seinen zahlreichen Außenstellen, mehreren historisch gewachsenen Ensembles (etwa dem Dom- und Burgkomplex, den historischen Stadtmauern, dem Zeughaus und der Leechkirche) dafür ausgezeichnete Grundbedingungen.
(2) Die theoretische Reflexion interdisziplinärer Zugänge. In Miniworkshops mit in ihren Feldern international ausgewiesenen Expertinnen und Experten bietet die Summerschool Einblick in den Umgang, die Erfassung und kulturhistorische Aufbereitung von Inschriften.
(3) Die direkte Arbeit mit den Realien. Ziel und Ergebnis der Teilnahme bestehen in der Bearbeitung einer im Rahmen der Begehungen selbstgewählten Inschrift und ihres Trägers, die in eine Katalognummer nach den Vorgaben des einschlägigen Editionsvorhabens „Die Deutschen Inschriften“ (DI) münden. Dabei werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Lehrenden im Prozess der Bearbeitung angeleitet und betreut.
Nach erfolgreichem Abschluss der Summerschool erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein entsprechendes Zertifikat der Karl-Franzens-Universität Graz.

Vortragende
Franz-Albrecht Bornschlegel (Ludwig-Maximilians-Universität München), Meinhard Brunner (Historische Landeskommission für Steiermark), Matthew Champion (University of East Anglia), Albrecht Classen (University of Arizona, Tucson), Marina Đurovka (Technische Universität Graz), Ursula Gärtner (Karl-Franzens-Universität Graz), Johannes Gießauf (Karl-Franzens-Universität Graz), Max Grüntgens (Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz), Sonja Hermann (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn), Anna Lidor-Osprian (Karl-Franzens-Universität Graz), Joanna Olchawa (Universität Oldenburg), Romedio Schmitz-Esser (Karl-Franzens-Universität Graz), Thomas Kollatz (Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte), Wolfgang Spickermann (Karl-Franzens-Universität Graz), Georg Vogeler (Karl-Franzens-Universität Graz), Andrea Worm (Karl-Franzens-Universität Graz), Andreas Zajic (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien).

Was Sie mitbringen
Die Bewerbung steht prinzipiell allen Studierenden eines geisteswissenschaftlichen Faches an einer Universität oder vergleichbaren Institution offen. Ein Interesse an der Arbeit mit materieller Kultur, Freude am interdisziplinären Arbeiten (manchmal auch jenseits der eigenen Fähigkeiten), keine Scheu vor Hands-on-Experiences und dem Verlassen des Seminarraums (regenfeste Kleidung und gutes Schuhwerk sind kein Fehler!) sind
wichtige Voraussetzungen für die Teilnahme. Erwartet wird die aktive Mitarbeit, zu der auch eine vorbereitende Lektüre und die Nachbearbeitung des eigenen Inschriftenprojekts gehören. Ratsam ist ein fortgeschrittener Studienverlauf, etwa in Form eines abgeschlossenen Bachelor-Studiums oder einer bereits erfolgten ersten Zwischenprüfung eines Diplom- oder Magisterstudiengangs. Gute Grundkenntnisse in Deutsch, Latein und Englisch sind sinnvoll, um den Vorträgen und der Diskussion folgen zu können. Paläographische Vorkenntnisse sind willkommen, aber keine zwingende Voraussetzung; der Erwerb von Kenntnissen in diesem Bereich ist wichtiger Gegenstand der Summerschool.

Für die Teilnahme an der Summerschool „Materialität und Schriftlichkeit“ ist eine schriftliche Bewerbung erforderlich. Diese umfasst ein kurzes, einseitiges Motivationsschreiben, einen Lebenslauf und einen Überblick
der bisherigen Studienleistungen. Diese Unterlagen übermitteln Sie bitte postalisch oder per E-Mail bis 15. Mai 2018 an: Karl-Franzens-Universität Graz, Institut für Geschichte, Fachbereich Allgemeine Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften, Johanna Goller, Heinrichstraße 26/III, 8010 Graz, Österreich, johanna.goller@uni-graz.at

Aus den Bewerbungen werden 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewählt. Für die Teilnahme fallen Kosten von 300 € (inkl. sechs Übernachtungen im Zweibettzimmer während des Kurszeitraums) bzw. 150 € (ohne zentral organisierte Übernachtung) an. Für die angenommenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer gibt es die Möglichkeit, sich für ein Stipendium zu bewerben. Bitte geben Sie bereits bei Ihrer Bewerbung an, ob Sie ggf. für dieses Stipendium berücksichtigt werden möchten. Die Stipendien werden nach Maßgabe vorhandener Mittel und unter Berücksichtigung des bisherigen Studienerfolgs vergeben.

Organisatoren: Johannes Gießauf und Romedio Schmitz-Esser, Fachbereich Allgemeine Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften, Karl-Franzens-Universität Graz

Kontakt und Information: Johanna Goller,  Karl-Franzens-Universität Graz, Institut für Geschichte, Fachbereich Allgemeine Geschichte des Mittelalters und Historische HilfswissenschaftenHeinrichstraße 26/III,  8010 Graz, Österreich, johanna.goller@uni-graz.at

Anmeldung bis zum 15. Mai 2018

 

 

Robert Favreau – Les inscriptions de Poitiers (fin VIIe – début XVIe siècle)

Les inscriptions de Poitiers (fin VIIe – début XVIe siècle). Une source pour l’histoire de la ville et de ses monuments. Textes établies et présentés par Robert Favreau avec la collaboration de Vincent Debiais, Estelle Ingrand-Varenne, Jean Michaud(†), Cécile Treffort (Corpus des inscriptions de la France médiévale, Hors-Série). CNRS Éditions, Paris 2017. ISBN: 978-2-271-11765-6. EUR 52,-

 

Christine Steininger – Die Inschriften der Stadt Ingolstadt (DI 99)

Die Inschriften der Stadt Ingolstadt, gesammelt und bearbeitet von Christine Steininger (Die Deutschen Inschriften 99, Münchener Reihe 18). Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2017. 592 S., 52 Tafeln mit 130 s/w-Abb. ISBN 978-3-95490-254-5. EUR 89,-

Ingolstadts Inschriftenlandschaft ist geprägt vom Dreiklang Herzogliche Beamtenschaft, Bürgerschaft und Universitätsangehörige. Der Inschriftenbestand setzt relativ spät im 14. Jahrhundert ein, der Schwerpunkt der Überlieferung liegt im 16. Jahrhundert. Im Vordergrund stehen Inschriften des Totengedenkens. Reich ist besonders der Bestand an Epitaphien. Herzogliche Verwaltungs- und Stiftungstätigkeit wird in der Ausstattung der Universitätskirche und den inschriftlichen Zeugnissen der Befestigungsanlage sichtbar. Denkmäler aus dem Umfeld der Universität zeigen interessante Zeugnisse der Latinität der frühen Neuzeit und zeigen eine frühe Differenzierung zwischen Universitätslehrern aus dem Laienstand und Mitgliedern des Klerus. Die Denkmäler stellen außerdem eine zusätzliche Quelle für Ingolstadts Rolle als Festung in der frühen Neuzeit dar. Zeugnisse aus den eingemeindeten Orten bieten zusätzlich einen Ausblick in das Umland (Verlagsanzeige).

Der Band wird am Mittwoch, den 13. Juni 2018, um 19:00 Uhr mit einem Vortrag der Bearbeiterin im Stadtmuseum Ingolstadt, Auf der Schanz 45, der Öffentlichkeit vorgestellt. (Anmeldung bis 1.6.18 unter inschriftenkommission@di.badw.de). – Der Band kann im Rahmen der Präsentation zum Sonderpreis von EUR 69,- erworben werden.

 

Epigraphische Schriften zwischen Mittelalter und Neuzeit

„Epigraphische Schriften zwischen Mittelalter und Neuzeit“, in: Archiv für Diplomatik, Schriftgeschichte, Siegel- und Wappenkunde 63 (2017) S. 307-484

Walter Koch, Vorwort (S. 307-308)

Franz-Albrecht Bornschlegel, Epigraphische Bastarden und/oder frühe Frakturen (S. 309–336)

Ramona Baltolu, Die Rolle der Fraktur in der Gotico-Antiqua (S. 337–366)

Harald Drös, Epigraphische Schriften zwischen Humanistischer Minuskel und Fraktur (S. 367–391)

Christine Wulf, Epigraphische Schriften des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit in Niedersachsen (S. 393–419)

Rüdiger Fuchs, Tastende Modernisierung der Schrift am Mittelrhein. Neue Minuskeln in der Sackgasse (S. 421–450)

Juraj Šedivý, Zwischen Gotik und Renaissance. Epigraphische Schriften, Schriftmischungen und Mischschriften aus der Slowakei als Zeugen eines Paradigmenwechsels (S. 451–484)

Renate Kohn (Hg.), Der Kaiser und sein Grabmal

Der Kaiser und sein Grabmal 1517-2017. Neue Forschungen zum Hochgrab Friedrichs III. im Wiener Stephansdom, herausgegeben von Renate Kohn unter Mitarbeit von Sonja Dünnebeil und Gertrud Mras. 521 S., 410 s/w- und farb. Abb., Wien-Köln-Weimar (Böhlau) 2017. ISBN 978-3-205-20640-8, € 70,-

Anlässlich der 500. Wiederkehr der endgültigen Beisetzung Kaiser Friedrichs III. entstand dieser inhalts- und ertragreiche Band, dem im Jahre 2013 eine interdisziplinäre Fachtagung vorausging, um das Grabmal des Kaisers im Wiener Stephansdom unter verschiedenen Blickwinkeln einer fundierten wissenschaftlichen Analyse zu unterziehen. Dafür konnte Renate Kohn, die im Rahmen der interakademischen Editionsreihe „Die Deutschen Inschriften“ die Inschriften des Wiener Stephansdoms wissenschaftlich bearbeitet, namhafte Vertreter aus den Bereichen Geschichte, Kunstgeschichte, Epigraphik, Heraldik, Philologie und Theologie, aber auch der Bildhauerkunst gewinnen. Insgesamt 16 Beiträge verteilen sich auf die Kapitel „Zur Person Friedrichs III.“ (Paul-Joachim Heinig, Sonja Dünnebeil, Annemarie Fenzl), „Das Grabmal“ (Artur Rosenauer, Walter Koch, Harald Drös, Ulrich Söding, Renate Kohn, Cornelia Plieger, Reinhard H. Gruber), „Zur Entstehung des Grabmals“ (Michael V. Schwarz, Stefanie Menke, Manfred Hollegger, Andreas Zajic) und „Aus der Praxis“ (Franz Zehetner, Philipp Stastny), wobei nicht nur die einschlägigen epigraphischen Beiträge von Walter Koch, „Die Frühhumanistische Kapitalis. Eine epigraphische Schrift zwischen Mittelalter und Neuzeit im Umfeld Kaiser Friedrichs III.“ (S. 89-118) und Andreas Zajic, „Epigraphisch-antiquarischer Habitus und literarische Stilübung, oder: Wie gestaltet und beschreibt man ein Grabmal >humanistisch<?“ (S. 369-416) von inschriftenkundlicher Relevanz sind. (FB)

Joachim Zdrenka (Hg.), Studia epigraficzne. Tom 6

Joachim Zdrenka (Hg.), Studia epigraficzne. Tom 6. Zielona Góra 2016 (Uniwersytet Zielonogórski) 2016. ISBN 978-83-948417-0-6.

Die zehn Beiträge des sechsten Bandes der von Joachim Zdrenka herausgegebenen „epigraphischen Studien“ widmen sich den Inschriften in Polen vom späten Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Die beschrifteten Objekte sind weit gestreut, sie umfassen u.a. Bleiplomben aus Danzig, die Namen niederländischer Städte aufweisen (Tomasz Maćkowski, S. 7-18), barocke Bildhauerarbeiten des aus Bielefeld stammenden Meisters Heinrich Bernhard Hattenkerell (Magdalena Poradzisz-Cincio, S. 62-72), Fahrradglocken (Krzysztof M. Kowalski, S. 73-91), Sargschilder des 18. und 19. Jahrhunderts aus Boręty (ehem. Barendt) (Krzysztof M. Kowalski, S. 92-115), Graffiti des 14. bis 18. Jahrhunderts (Michał Dalidowicz, S. 116-124) und Inschriften des Stalin-Friedhofs in Posen (Arkadiusz Klimowicz und  Aleksandra Kuligowska, S. 125-134). Abschließend bietet  Joachim Zdrenka eine Zusammenfassung der epigraphischen Forschung in der Region Odra (S. 135-139). Für die in polnischer Sprache geschriebenen Beiträge gibt es leider kein Resümee in einer westeuropäischen Sprache. (FB)

Edgar Siedschlag – Die Inschriften des Werra-Meißner-Kreises I (DI 87)

Die Inschriften des Werra-Meißner-Kreises I: Altkreis Witzenhausen, gesammelt und bearb. von Edgar Siedschlag unter Mitarbeit von Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 87, Mainzer Reihe 13). Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2017. 698 S., 139 Tafeln mit 401 farb.  und 25 s/w.  Abb., ISBN: 9783954902668, EUR 79,-
Im Band sind die Inschriften des Altkreises Witzenhausen in insgesamt 316 Katalognummern ediert und ausführlich erläutert. Davon sind 44 Inschriften nur als Abschrift oder Foto überliefert; allerdings konnten über 100 Inschriften erstmalig oder in erheblich verbesserter Form ediert werden.
Das geringe mittelalterliche Material – nur 24 Inschriften entstammen der Zeit vor 1500 und stehen überwiegend auf Glocken und an Bauwerken, nur eine auf einer Grabplatte – ist überwiegend konventionell und formelhaft, doch es enthüllt Unbekanntes wie ein Albans-Patrozinium und nennt den genauen Tag der Fertigstellung der ursprünglichen Burg Berlepsch.
Das ergiebige frühneuzeitliche Material macht u. a. die Wirkung der durch die Reformation eingeleiteten protestantischen Bildungsinitiative greifbar und lässt erkennen, dass die evangelischen Pfarrer zu deren Hauptträgern gehörten. Im Bestand erkennt man auch ansatzweise das Wirken der landgräflichen Residenz in Kassel (Verlagsanzeige).

Susanne Kern – Steinernes Mosaik des Todes

Susanne Kern, Steinernes Mosaik des Todes. Die Inschriften des Stiftes St. Stephan in Mainz. Regensburg (Schnell & Steiner) 2017. 704 S.,  399 farb. Abb., 64 s/w Abb., ISBN: 978-3-7954-3121-1, € 49,95.

Die Stiftskirche St. Stephan gehört mit ihrer reichen Überlieferung aus Spätmittelalter und Früher Neuzeit zum herausragenden kulturellen Erbe der Stadt Mainz. Von zentraler Bedeutung sind die bisher noch nicht systematisch behandelten Inschriften, von denen die meisten Grabinschriften sind. Das Werk erschließt deren wertvolle Informationen, liefert biographische Angaben zu rund 200 Stiftsherren und würdigt bedeutende Kunstwerke, wie die 1509 zum Tragen der Altarvorhänge geschaffenen „Velumsäulen“ und den 1512 gegossenen Osterleuchter.

Von den rund 220 uns bekannten Inschriften sind noch etwa 76 erhalten. Sie finden sich vor allem auf Objekten, die zum Totenkult gehören, also auf Grabplatten und Epitaphien. Die Dichte der Überlieferung spiegelt die andauernde Bedeutung des Stiftes, von der Gründung durch Erzbischof Willigis (um 990) bis zur Aufhebung 1803.

Die edierten lateinischen Texte wurden alle übersetzt, kommentiert und mit einem wissenschaftlichen Anmerkungsapparat versehen. Durch eingehende Erläuterungen von Begriffen und historischen Zusammenhängen sind sie auch dem interessierten Laien mühelos verständlich. Anliegen des Buches ist es, diesen bedeutenden Komplex einer allgemeinen Öffentlichkeit zu erschließen. Eine Fülle bisher unbekannter Illustrationen trägt zur Veranschaulichung bei und erhöht so den dokumentarischen Wert der Publikation. (Verlagsanzeige)