Die Inschriften der Stadt Wismar, gesammelt und bearbeitet von Jürgen Herold und Mona Dorn (Die Deutschen Inschriften 103, Göttinger Reihe 22). Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2022. 1040 S., 52 farb. Abb., 531 s/w Abb. ISBN: 9783954902514. EUR 99.
Archiv der Kategorie: Neuerscheinungen
Die Inschriften des Landkreises Schwäbisch Hall II (DI 112)
Die Inschriften des Landkreises Schwäbisch Hall II: Altkreis Schwäbisch Hall und Limpurger Land, gesammelt und bearbeitet von Harald Drös (Die Deutschen Inschriften 112, Heidelberger Reihe 20). Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2022. 3 Teilbände, 1732 Seiten sowie 295 Tafeln mit 825 s/w- und 98 Farbabb., 2 Pläne und 1 Karte, Leinen mit Schutzumschlag. ISBN 978-3-7520-0680-3. EUR 220.
Der Band enthält in 1518 Katalogartikeln die Inschriften des Altkreises Schwäbisch Hall und des nordöstlichen Teils des ehemaligen Landkreises Backnang von der Stauferzeit bis 1650. Fast die Hälfte der ermittelten Inschriften ist nur mehr kopial überliefert, die Zahl der Erstveröffentlichungen ist mit über 700 Inschriften ausgesprochen hoch. Mit Abstand wichtigster Standort ist die Reichsstadt Hall mit eindrucksvollen inschriftlichen Denkmälern des Stadtadels und der selbstbewußten Bürgerschaft. Es folgt das Kloster/Stift Komburg mit bedeutenden Grabmälern und Ausstattungsstücken, darunter Antependium und Radleuchter aus romanischer Zeit. Noch vor den Residenzen der Reichserbschenken von Limpurg in Gaildorf und Obersontheim ragt als Inschriftenstandort die Stöckenburger Pfarrkirche hervor, welche den Herren von Vellberg als Grablege diente (Verlagsanzeige).
Präsentation des 20. Bandes der Heidelberger Reihe der Deutschen Inschriften mit Lichtbildervortrag des Vf.:
Fr., 21.04.23, 18 Uhr: Evangelische Stadtpfarrkirche St. Michael in Schwäbisch Hall.
Die Inschriften der Stadt Landshut (DI 109)
Die Inschriften der Stadt Landshut, gesammelt und bearbeitet von Ramona Baltolu, Mirjam Goeth, Tanja Kohwagner-Nikolai und Christine Steininger (Die Deutschen Inschriften 109, Münchener Reihe 20). Wiesbaden (Ludwig Reichert) 2022. 749 Seiten, 76 Tafeln mit 176 s/w und 63 farbigen Abbildungen, Leinen mit Schutzumschlag. ISBN 978-3-7520-0657-5. EUR 110.
Der Band widmet sich den Inschriften der Stadt Landshut in ihren heutigen Gemeindegrenzen. Erfasst wurden alle Inschriften bis zum Jahr 1650. Durch die Lage an der Isar und den an ihrem östlichen Ufer hervortretenden Hofberg bot sich eine ideale Stelle für eine städtische Ansiedlung. 1204 lässt Herzog Ludwig I., der Kelheimer, eine Brücke bauen. Er wählt den Ort als Herzogssitz. Der fürstliche Hof hinterließ seine Spuren auf der Burg Trausnitz und ab dem 16. Jahrhundert auch in der Stadtresidenz. Zeugnisse aus der Epoche der reichen Herzöge finden sich in der Burgkapelle St. Georg. Die Ausmalung der fürstlichen Wohnräume aus der Zeit Wilhelms V. ging beim Brand der Trausnitz verloren. Sie kann über ältere Photographien rekonstruiert werden. Die Stadtresidenz – das älteste Renaissanceschloss nördlich der Alpen – wartet mit einer reichen Ausstattung aus der Zeit Ludwigs X. auf. Sie bietet ein umfangreiches Programm an Deckenmalereien. Kurios wirken die vielen Graffiti aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, mit denen sich Gäste oder Bewohner des Schlosses an den Wänden verewigten.
Höfische Amtsträger treten uns in ihren figürlich ausgearbeiteten Grabmälern in den Kirchen der Stadt heute noch entgegen. Zentrales Gotteshaus ist die erste Pfarrkirche St. Martin– seit 1595 Kollegiatsstiftskirche St. Martin und Kastulus – mit ihrem hohen Backsteinturm. St. Jodok beherrscht den Stadtteil der Freyung, während die Heiliggeistkirche die Altstadt an der Isar begrenzt. In diesen kirchlichen Bauten befinden sich nicht nur zahlreiche Grabdenkmäler nicht nur des höfischen Adels und des Klerus, sondern auch des städtischen Bürgertums. Eine Besonderheit des Landshuter Inschriftenbestandes sind die umfangreichen Beschriftungen an gotischen Bauelementen und Ausstattungsstücken, allen voran der Hochaltar in St. Martin und das Westportal von Heiliggeist mit ausführlichen religiösen Texten in deutscher Sprache deutlich vor Luther.
Geistliche Zentren bildeten auch Klöster. Bereits die Witwe Ludwigs des Kelheimers, Ludmilla gründete als Ort der Grablege die auf der anderen Isarseite gelegene Zisterzienserinnenabtei Seligenthal. Zum Bestand des Klosters zählen die ältesten im Band bearbeiteten Objekte, darunter eine heute im Bayerischen Nationalmuseum aufbewahrte Mitra aus der Romanik. Das ehemals am Fuße des Burgbergs gelegene Franziskanerkloster fiel weitgehend der Säkularisation zum Opfer. Von seiner Rolle als zentrale Grabstätte für zahlreiche Familien der Stadt berichtet heute nur noch eine Abschrift aus dem 18. Jahrhundert, die Aufnahme in den Band fand (Verlagsanzeige).
Präsentation des 20. Bandes der Münchner Reihe der Deutsche Inschriften:
1. Mi., 08.03.23 18 Uhr: Sitzungssaal 1 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11, München
2. Mi., 29.03.23, 18 Uhr: Pfarrsaal St. Martin, Martinsfriedhof 225, Landshut
Anmeldung unter: inschriftenkommission@di.badw.de
Roháček, Jiří (Hg.): Epigraphica & Sepulcralia 10
Roháček, Jiří (Hg.): Fórum epigrafických a sepulkrálních studii (Epigraphica & Sepulcralia 10). Prag (artefactum) 2021. ISBN 978-80-88283-68-3. 290 Kč
Vrána, David / Marešová, Jana u.a (Hgg.): Epigraphica & Sepulcralia 9
Vrána, David / Marešová, Jana u.a (Hgg.): Fórum epigrafických a sepulkrálních studii. Georgio Roháček sexagenario oblata (Epigraphica & Sepulcralia 13). Prag (artefactum) 2022. ISBN 978-80-88283-74-4.
Pablo Alberto Mestre Navas – Sevilla (siglos VIII-XV)
Pablo Alberto Mestre Navas, Sevilla (siglos VIII-XV), León (Universidad de León) 2022 (Corpus inscriptionum Hispaniae Medievalium 7). 495 S., 116 Abb. mit CD-Rom. ISBN 978-84-18490-49-1. EUR 42,-
Tanja Kohwagner-Nikolai / Bernd Päffgen / Christine Steininger (Hgg.) – Über Stoff und Stein: Knotenpunkte von Textilkunst und Epigraphik
Über Stoff und Stein: Knotenpunkte von Textilkunst und Epigraphik. Beiträge zur 15. internationale Fachtagung für mittelalterliche und frühneuzeitliche Epigraphik vom 12. bis 14. Februar 2020 in München, hg. von Tanja Kohwagner-Nikolai, Bernd Päffgen und Christine Steininger. Wiesbaden (Harrassowitz) 2021. ISBN 978-3-447-11697-8. EUR 89,-
Einleitung
Carmen Roll: Tagungsbericht, 3
Christine Steininger: Über Stein – Die Kleidung bayerischer Domkanoniker und Äbte auf figuralen Grabplatten, 9
Tanja Kohwagner-Nikolai: Über Stoff – Liturgische Gewänder und ihre Inschriften, 24
Kapitel 1: Inschriften auf Textilien kirchlicher Nutzung
Bernd Päffgen: Die Speyrer Bischofsgräber und die in ihnen entdeckten Gewandteile des Pontifikalornats des 11. bis 13. Jahrhunderts mit Inschriften, 45
Vincent Debiais: Linens, Clothes and Ornaments – Writing on Altar Textiles, 72
Estelle Ingrand-Varenne: Dextera Domini – The Earliest Inscriptions on Liturgical Gloves, 84
Kapitel 2: Inschriften – Inschriften auf Textilien
María Encarnación Martín López: On Fabric and on Stone – Morphology and Symbolism of Writing in Medieval Spanish Textiles (10th to 13th Centuries), 99
Beata Biedrońska-Słota: Arabic Inscriptions and their Imitations Woven in Textiles from Polish Collections, 111
Michael Peter: Samte mit gewebten Inschriften, 121
Jessica M. Grimm: A Hands-on Approach – Epigraphy in Medieval Textile Art, 141
Anna Petutschnig / Romedio Schmitz-Esser / Elisabeth Tangerer: Pure Absicht oder Zufall? – Textilien als Graffiti und Graffiti auf gemalten Textilien in der Kapelle von Schloss Bruck bei Lienz, 148
Kapitel 3: Epigraphische Denkmäler als Quelle für die Textil- und Kostümmode
Mirjam Goeth: Fundatrix huius loci, 157
Johannes Pietsch: Vom Schleier zur Visierhaube – Städtische Frauenkopfbedeckungen in Süddeutschland während des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit, 171
Anna Lena Frank: Kleider machen Leute! – Zwischen Erinnerung und Repräsentation. Trachten-Darstellungen auf nachreformatorischen Epitaphien aus Schleswig und Holstein, 187
Ioan Albu: Habitus epigraphicus – Kleidung und Repräsentation im epigraphischen Kontext am Beispiel Siebenbürgens (14.–17. Jh.), 187
Ramona Baltolu: Wie der Vater so der Sohn? – Kinderkleidung im Spiegel inschriftlicher Quellen, 217
Kerstin Merkel: Liebe als dynastisches Statement – Inschriften in der Kleidung von süddeutschen Portraits der frühen Neuzeit, 232
Anna Katharina Koerfer-Seelig: Zeichen der ehelichen Verbundenheit – Schmuck und Kostümdetails in den fürstlichen Portraits Lucas Cranach des Älteren, 244
Kapitel 4: Textile Inschriften in der Literatur
Julian Zimmermann: Roma caput mundi? – Metropolitane Identität als politisches Argument bei Cola di Rienzo oder wie eine politische Bewegung über textile Inschriften kommuniziert, 255
Almut Schneider: geweben dise buchstaben – Zur Form und Semantik textiler Inschriften in der mittelalterlichen Literatur (mit einer Interpretation zum Engelhard), 271
Andreas Dietmann: Zur Deutung von Gewandsauminschriften in der mittelalterlichen Kunst, 285
Kapitel 5: Bildteppiche und ihre Inschriften
Vera Henkelmann: In ewigem Angedenken – Inschriften ausgewählter Funeraltücher und Funeralteppiche des Spätmittelalters, 305
Eileen Holler: Nur für private Augenblicke? – Die Darstellung und Inschriften der beiden Walburga-Teppiche im Domschatz und Diözesanmuseum Eichstätt, 326
Guy Delmarcel: About Inscriptions on Medieval and Early Renaissance Franco-Flemish Tapestries, 331
Martin Wagendorfer: Zwei Inschriften auf Stoff und Stein – Epigraphische Überlegungen zum sogenannten Fuchsmagen-Teppich in Stift Heiligenkreuz und zu einem Fragment des Fuchsmagen-Epitaphs in Wien, 346
Sebastian Karnatz / Tanja Kohwagner-Nikolai: Gewirkte Herrschaftslegitimation, 359.
Tanja Kohwagner-Nikolai / Bernd Päffgen / Christine Steininger (Hgg.) – Über Stoff und Stein: Knotenpunkte von Textilkunst und Epigraphik
Über Stoff und Stein: Knotenpunkte von Textilkunst und Epigraphik. Beiträge zur 15. internationale Fachtagung für mittelalterliche und frühneuzeitliche Epigraphik vom 12. bis 14. Februar 2020 in München, hg. von Tanja Kohwagner-Nikolai, Bernd Päffgen und Christine Steininger. Wiesbaden (Harrassowitz) 2021. ISBN 978-3-447-11697-8. EUR 89,-
Einleitung
Carmen Roll: Tagungsbericht, 3
Christine Steininger: Über Stein – Die Kleidung bayerischer Domkanoniker und Äbte auf figuralen Grabplatten, 9
Tanja Kohwagner-Nikolai: Über Stoff – Liturgische Gewänder und ihre Inschriften, 24
Kapitel 1: Inschriften auf Textilien kirchlicher Nutzung
Bernd Päffgen: Die Speyrer Bischofsgräber und die in ihnen entdeckten Gewandteile des Pontifikalornats des 11. bis 13. Jahrhunderts mit Inschriften, 45
Vincent Debiais: Linens, Clothes and Ornaments – Writing on Altar Textiles, 72
Estelle Ingrand-Varenne: Dextera Domini – The Earliest Inscriptions on Liturgical Gloves, 84
Kapitel 2: Inschriften – Inschriften auf Textilien
María Encarnación Martín López: On Fabric and on Stone – Morphology and Symbolism of Writing in Medieval Spanish Textiles (10th to 13th Centuries), 99
Beata Biedrońska-Słota: Arabic Inscriptions and their Imitations Woven in Textiles from Polish Collections, 111
Michael Peter: Samte mit gewebten Inschriften, 121
Jessica M. Grimm: A Hands-on Approach – Epigraphy in Medieval Textile Art, 141
Anna Petutschnig / Romedio Schmitz-Esser / Elisabeth Tangerer: Pure Absicht oder Zufall? – Textilien als Graffiti und Graffiti auf gemalten Textilien in der Kapelle von Schloss Bruck bei Lienz, 148
Kapitel 3: Epigraphische Denkmäler als Quelle für die Textil- und Kostümmode
Mirjam Goeth: Fundatrix huius loci, 157
Johannes Pietsch: Vom Schleier zur Visierhaube – Städtische Frauenkopfbedeckungen in Süddeutschland während des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit, 171
Anna Lena Frank: Kleider machen Leute! – Zwischen Erinnerung und Repräsentation. Trachten-Darstellungen auf nachreformatorischen Epitaphien aus Schleswig und Holstein, 187
Ioan Albu: Habitus epigraphicus – Kleidung und Repräsentation im epigraphischen Kontext am Beispiel Siebenbürgens (14.–17. Jh.), 187
Ramona Baltolu: Wie der Vater so der Sohn? – Kinderkleidung im Spiegel inschriftlicher Quellen, 217
Kerstin Merkel: Liebe als dynastisches Statement – Inschriften in der Kleidung von süddeutschen Portraits der frühen Neuzeit, 232
Anna Katharina Koerfer-Seelig: Zeichen der ehelichen Verbundenheit – Schmuck und Kostümdetails in den fürstlichen Portraits Lucas Cranach des Älteren, 244
Kapitel 4: Textile Inschriften in der Literatur
Julian Zimmermann: Roma caput mundi? – Metropolitane Identität als politisches Argument bei Cola di Rienzo oder wie eine politische Bewegung über textile Inschriften kommuniziert, 255
Almut Schneider: geweben dise buchstaben – Zur Form und Semantik textiler Inschriften in der mittelalterlichen Literatur (mit einer Interpretation zum Engelhard), 271
Andreas Dietmann: Zur Deutung von Gewandsauminschriften in der mittelalterlichen Kunst, 285
Kapitel 5: Bildteppiche und ihre Inschriften
Vera Henkelmann: In ewigem Angedenken – Inschriften ausgewählter Funeraltücher und Funeralteppiche des Spätmittelalters, 305
Eileen Holler: Nur für private Augenblicke? – Die Darstellung und Inschriften der beiden Walburga-Teppiche im Domschatz und Diözesanmuseum Eichstätt, 326
Guy Delmarcel: About Inscriptions on Medieval and Early Renaissance Franco-Flemish Tapestries, 331
Martin Wagendorfer: Zwei Inschriften auf Stoff und Stein – Epigraphische Überlegungen zum sogenannten Fuchsmagen-Teppich in Stift Heiligenkreuz und zu einem Fragment des Fuchsmagen-Epitaphs in Wien, 346
Sebastian Karnatz / Tanja Kohwagner-Nikolai: Gewirkte Herrschaftslegitimation, 359.
Ronnie Ferguson – Venetian Inscriptions
Ronnie Ferguson, Venetian Inscriptions. Vernacular Writing for Public Display in Medieval and Renaissance Venice. Oxford (Legenda) 2021. ISBN: 978-1-781886-38-0 (hardback). EUR 85,-
In Stein gemeißelt, auf Leinwand, Holz oder Porzellan gemalt, auf Stoff gestickt, auf Pergament geschrieben oder auf Papier gedruckt, bewahren die 109 Inschriften dieser einzigartigen Sammlung die erhaltenen öffentlichen Schriften von Venedigs Individuen und Kollektiven im Mittelalter und der Renaissance. Sie feiern die Fertigstellung, Urheberschaft oder Patenschaft von Gebäuden, Skulpturen, Gemälden, Reliquien und Schreinen. Sie beschriften die prächtige mappa mundi von Fra Mauro und Jacopo de’ Barbaris ikonische Ansicht von Venedig. Sie erklären den Besitz eines Prozessionsbanners, des Empfängers eines Maiolica-Tellers und des Eigentums der Nachbarschaftsvereine. Sie dokumentieren Testamente, Ablässe und Berufungen. Sie markieren die Gräber von Bruderschaften, einem Barbier-Chirurgen und einem Maurermeister. Sie sind vom Markusplatz bis zu den Ecken von Cannaregio und Castello sowie auf den Laguneninseln zu finden. In der Landessprache geschrieben, zeugt ihre Präsenz, die von keinem anderen italienischen Zentrum erreicht wird, von der außergewöhnlichen Alphabetisierung der Stadt in unserer Zeit und bietet eine Fülle privilegierter historischer Informationen. Der Korpus mit begleitender Fotodokumentation ist der erste seiner Art. Es wird gründlich kontextualisiert und hinsichtlich des historischen und künstlerischen Hintergrunds, der Schrift und der Sprache analysiert (Google-Übersetzung Verlagsanzeige).
Die Inschriften Mayen-Koblenz I (DI 111)
Die Inschriften Mayen-Koblenz I (ehem. Landkreis Koblenz mit Andernach) gesammelt und bearbeitet von Eberhard J. Nikitsch (Die Deutschen Inschriften 111, Mainzer Reihe 16), Wiesbaden (Reichert) 2021. 863 S., 220 Tafeln mit 20 s/w Abb., 565 farb. Abb. und 1 Karte. ISBN: 978-3-7520-0602-5. EUR 98.
Der Band erfasst in 532 chronologisch geordneten Katalognummern die kommentierten Inschriften des südöstlichen Teils des heutigen Lkrs. Mayen-Koblenz (ehem. Lkrs. Koblenz und Stadt Andernach mit ihren eingemeindeten Vororten Eich, Kell, Miesenheim und Namedy) vom Ende des 5. Jahrhunderts bis zum Jahr 1650. Eine Ausnahmestellung nehmen dabei die über 60 frühmittelalterlichen Inschriften aus Kobern-Gondorf, Andernach und dem Neuwieder Becken ein, die wesentliche Einblicke in verschiedenste Aspekte der Geschichte des frühen Christentums an Mosel und Rhein erlauben. Ab der Mitte des 12. Jh. bzw. der Mitte des 13. Jh. werden mit unterschiedlichsten Inschriften aus den im 19. Jh. aufgehobenen Klöstern in Andernach und Sayn, später auch in Niederwerth, die Reihe dieser besonderen Quellen eindrucksvoll weitergeführt. Sie finden sich hauptsächlich in den Kapellen und Kirchen auf sepulkralen Denkmälern wie Grabsteinen, Grabplatten, Epitaphien und Grabkreuzen, aber auch auf kirchlichem Gerät, Reliquiaren und Antependien und nicht zuletzt in Verbindung mit Wand-, Glas- und Tafelmalereien. Eine besondere Rolle spielen dabei die über dreißig, seit dem Ende des 13. Jh. im gesamten Bearbeitungsgebiet nachweisbaren Glocken, die mit ihren nur selten rezipierten Inschriften oft die ersten kulturgeschichtlichen Zeugnisse der jeweiligen Orte darstellen. Ähnliches gilt sowohl für die bislang wenig beachteten, ab dem Beginn des 16. Jh. in nahezu jedem Ort nachweisbaren Grabkreuze aus Basalt, als auch für Flurdenkmäler unterschiedlichster Art wie Nischenmäler, Feld- und Wegekreuze sowie Grenz- und Gütersteine, die neue und aufschlussreiche Einblicke in die bäuerliche und bürgerliche Kultur der Region gewähren (Verlagsanzeige).