Debiais/Uberti (Hgg.): Traversées. Limites, cheminements et créations en épigraphie

Traversées. Limites, cheminements et créations en épigraphie, hg. von Vincent Debiais und Morgane Uberti, Pessac (Presses universitaires de Pau et des Pays de l’Adour, collection B@lades 3) 2024. 310 S. ISBN (html): 2-35311-158-0; ISBN (pdf): 2-35311-159-9

Traversées, eine Hybridpublikation aus wissenschaftlicher Synthese und Ausstellungskatalog, zeugt von einem Experiment der Begegnung zwischen Wissenschaft und zeitgenössischer Kunst rund um eine Quelle der Geschichte, die antike Inschrift, und ihre Disziplin, die Epigraphik. Das Buch zeichnet das Abenteuer nach, von den Fragen, die im Rahmen eines Forschungsprogramms zur spätantiken und mittelalterlichen Epigraphik an die Dokumentation gestellt wurden, bis hin zum Zusammenfluss von historischen und künstlerischen Erkundungen während der Ausstellung Sendas Epigraficas. Das epigraphische Objekt, das hier von den Forscherinnen und Forschern nach seinen chronologischen, materiellen und alphabetischen Rändern befragt wird, befreit sich vom Joch der Geschichte und wird zu einer Quelle der Inspiration für den Künstler. Die Zusammenstellung von wissenschaftlichen Artikeln, Werkbeschreibungen, kritischen Rezeptionen der Ausstellung und übergreifenden Abschnitten zeigt die Relevanz einer Verbindung von künstlerischen und historischen Praktiken, um die Inschrift und ihre Definitionen neu zu überdenken. Traversées ist ein inhaltlich und formal originelles Verlagsobjekt, das den Übergang zwischen Werk und Quelle, zwischen der Geste des Künstlers und der des Historikers ermöglicht, indem es die Wege variiert und in Resonanz zueinander steht. Die Publikation versucht somit, ein lebendiges Bild des Schaffensprozesses wie auch einer Wanderung durch einen Ausstellungsraum zu vermitteln und gleichzeitig zu freien Blicken auf die Inschrift zu verpflichten. Letztendlich stellt Traversées die Möglichkeit der Disziplinlosigkeit als Modalität der Erkenntnis in Frage (Verlagsanzeige; übersetzt aus dem Französischen mit DeepL.com)

Sendas epigráficas. L’épigraphie à l’épreuve du sensible (Fabienne Aguado, Laurent Callegarin), S. 7-9

Una novedosa y fecunda colaboración (Isabelle Velázquez), S. 11-17

Remerciements (Morgan Uberti), S. 19-20

Prémabule (Vincent Debiais, Morgane Uberti), S. 21-28

La collection épigraphique (Vincent Debiais), S. 29-30

La verbe émancipé (Pierre-Olivier Dittmar), S. 31-37

Matière

Marie Bonnin, Pruebas (Morgane Uberti, avec la collaboration de Marie Bonnin), S. 41-48

Iconicité et perception des tituli : matérialité et signification de l’écriture dans les mosaïques pariétales des églises (Ve-IXe siècle) (Elisabetta Neri), S. 49-71

L’écriture sigillaire au Moyen Âge (Ambre Vilain), S. 73-90

Sylvain Konyali, Paul Vergonjeanne, Impressions de matière de pierre (Morgane Uberti) S. 91-100

Formes sensibles anhistoriques, ou comment faire ɶvre à partir de sources épigraphiques (Francesca Cozzolino), S. 101-132

Signe

Naomi Melville, Relire, relier (Morgane Uberti, avec la collaboration de Naomi Melville), S. 135-142

Sens dessus-dessous (Coline Ruiz Darasse), S. 143-161

La possibilité d’une „iconisation“ de l’écriture au Moyen Âge (Brigitte Miriam Bedos-Rezak), S. 163-186

Naomi Melville, Renommer (Morgane Uberti, avec la collaboration de Naomi Melville), S. 187-192

El signo como trazo, el trazo como signo (Jaime Siles), S. 193-197

Temps

Sylvain Konyali, Auto-poème (Morgane Uberti, avec la collaboration de Sylvain Konyali), S. 201-205

When did „late antique epigraphy“ come to an end? (Christian Witschel), S. 207-238

Musa architectonica. La reinvención de la epigrafía monumental en verso entre los siglos IV y XII (Daniel Rico), S. 239-255

Giovanni Bertelli, Carlos de Castellarnau, Epifonías (Morgane Uberti, avec la collaboration de Giovanni Bertelli  et Carlos de Castellarnau), S. 257-262

La recherche comme idéal de l’art, et inversement (Clovis Maillet), S. 263-270

Andrés Padilla Domene, Morgane Uberti, Inscriptions sauvages, domestication graphique (Morgane Uberti, avec la collaboration d’Andrés Padilla Domene), S. 271-279

Expérience intranquille : création contemporaine et pratiques historiennes (Vincent Debiais, Morgane Uberti), S. 281-307.

 

16. Internationale Fachtagung für mittelalterliche und frühneuzeitliche Epigraphik, Leipzig 7.-9.10.2024

„Texttransfer und intertextuelle Bezüge in den Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“. 16. Internationale Fachtagung für mittelalterliche und frühneuzeitliche Epigraphik, Leipzig, 7.-9.10.2024, Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Karl-Tauchnitz-Straße 1, 04107 Leipzig.

Kontakt und Anmeldung

Dr. des. Thomas Rastig
Tel.: +49 (0)345 5522927

Um Anmeldung wird gebeten bis 16.09.2024.

Programm:

MONTAG, 07. Oktober 2024

13.00 Uhr: Wolfgang Huschner, Vizepräsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig: Begrüßung

Moderation: Klaus Krüger (Halle/Saale, D)

13.15 Uhr: Franz Jäger (Halle/Saale, D): Von den Tugenden eines fromen Hausherrn. Zitate an und in Bürgerhäusern der Frühen Neuzeit. Ein Problemaufriss

13.45 Uhr: Michael Oberweis (Mainz, D): Quod natura negat, nemo reddere potest. Abwandlungen und Entstellungen im inschriftlichen Zitatgebrauch der Frühen Neuzeit

14.45 Uhr: Kaffeepause

15.15 Uhr: Jens Borchert-Pickenhan (Halle/Saale, D): Tu Marcellus eras. Über „echte“ und „unechte“ Schriftstellerzitate in Inschriften

15.45 Uhr: Nicoletta Giovè (Padua, IT): Strategien der Hervorhebung. Beispiele und Bemerkungen

 

DIENSTAG, 08. Oktober 2024

Moderation: Katharina Kagerer (Göttingen, D)

9.00 Uhr: Juraj Šedivý (Bratislava, SK): Inschriften und ihre Prätexte im mittelalterlichen Karpatenbecken

9.30 Uhr: Šime Demo (Zagreb, HR): Intertextuality in the Latin inscriptions of early modern Croatia

10.30 Uhr: Kaffeepause

11.00 Uhr: Jochen Hermann Vennebusch (Hamburg, D)
Ecce panis angelorum. Inschriften auf westfälischen vasa sacra des späten Mittelalters und ihre Prätexte

11.30 Uhr: Falko Bornschein (Erfurt, D): Dies tut zu meinem Gedächtnis! Zum Verweischarakter der Inschriften auf den mittelalterlichen Glasmalereien des Erfurter Domchores

12.30 Uhr: Mittagspause

Moderation: Bruno Klein (Dresden, D)

14.00 Uhr: Ulrike Spengler-Reffgen (Bonn, D): Veni domine visitare nos in pace. Liturgische Texte in Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit

14.30 Uhr: Maia Wellington Gahtan (Firenze, IT): Patris Opus. Constantinus II, Sixtus V and the Shadow of Constantine the Great on the Obelisk at St. John Lateran

15.30 Uhr: Kaffeepause

16.00 Uhr: Sophia Victoria Clegg (Bonn, D): Pars pro toto. Zitate und Paraphrasen an Stadttoren im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit

16.30 Uhr: Ilas Bartusch (Heidelberg, D): O Mensch bedencke Dich – Schwör ja nicht Frevendtlich! Die Textvorlagen für die Beschriftung der frühneuzeitlichen Eidtafel zu Filderstadt-Sielmingen

19.00 Uhr: Abendvortrag: Hans Ulrich Schmid (Leipzig, D): Die Bibel als „Prätext“. Lutherzitate in Inschriften

Empfang im Anschluss

 

MITTWOCH, 09. Oktober 2024

Moderation: Sebastian Roebert (Leipzig, D)

9.00 Uhr: Christian Schuffels (Dresden, D): Texttransfer in Hildesheimer Grabinschriften des hohen Mittelalters

9.30 Uhr: Julia Anna Schön (Wien, AT): Epigraphische Reflexe der medialen Inszenierung im Rahmen der Kanonisationsbestrebungen Markgraf Leopolds III. von Österreich

10.30 Uhr: Kaffeepause

11.00 Uhr: Rodney Lokaj (Enna, IT): An epitaph truly fit for an artist: Lorenzo de’ Medici and Politian on Filippo Lippi

11.30 Uhr: Julia Noll (Mainz, D): Gelehrsamkeit und Seelenheil. Zitate und literarische Anspielungen in frühneuzeitlichen Grabinschriften der Marburger Elisabethkirche

12.30 Uhr: Kaffeepause

13.00 Uhr: Thomas Gärtner (Köln, D): Epigraphische Lokaldichtungen innerhalb des griechisch-lateinischen Gesamtwerks des Lorenz Rhodoman (1545–1606)

13.30 Uhr: Arsenii Vetushko-Kalevich (Lund, SE): Masters of the genre. Repetition and variation in Latin funerary inscriptions from Sweden penned by the same authors Axel Oxenstierna, Laurentius Fornelius, Haquin Spegel and Andreas Rhyzelius

14.30 Uhr: Tagungsende und Verabschiedung

Hinweis zum Programmablauf: Nach zwei Vorträgen ist jeweils eine halbstündige Diskussion geplant.

Zdrenka/Tureczek: Inscrypcje powiatu gryfińskiego (Corpus inscriptionum Poloniae 11,1)

Inscrypcje województwa zachodniopomorskiego, pod redakcją Joachima Zdrenki. 11,1: Inscrypcje powiatu gryfińskiego, opracowali Joachim Zdrenka, Marceli Tureczek (Corpus Inscriptionum Poloniae 11,1). Kraków (Wydawnictwo Avalon) 2024. ISBN: 978-83-7730-654-3. Zł 99,00 [Die Inschriften der Woiwodschaft Westpommerns, Lkr. Gryfino]

Diese Ausgabe ist die erste in der Reihe des elften Bandes des Corpus Inscriptionum Poloniae. Es ist das Ergebnis von Forschungen, die vom Epigraphischen Labor des Instituts für Geschichte der Universität Zielona Góra durchgeführt wurden. Dieses Labor ist das einzige in Polen, das umfassende epigraphische Forschungen durchführt. Das gesammelte, edierte und aktuell publizierte epigraphische Material ist das Ergebnis zweijähriger Feld-, Archiv- und Bibliotheksrecherchen. Das Ziel der Autoren war es, alle erhaltenen und verschollenen epigraphischen Objekte, die bis in die heutige Zeit nur in Form von Fotografien oder Beschreibungen erhalten geblieben sind, so vollständig wie möglich darzustellen. Auf diese Weise werden sie trotz ihrer „Nichtexistenz“ in den wissenschaftlichen Kreislauf eingeführt. Das Ausmaß der Verluste im historischen Material des Untersuchungsgebietes nach 1945 ist enorm. Daher verdient es jedes erhaltene Artefakt, vollständig dokumentiert und für zukünftige Generationen aufbewahrt zu werden.

In der ersten Phase, die bis 2027 umgesetzt wird, wird die Ausgabe fünf moderne Komitate abdecken: 1. Gryfino, Teil des ehemaligen Komitats Chojno), 2. Myślibórz, 3. Choszczno, 4. Drawsko, 5. Świdwin – im historischen Sinne das Gebiet der ehemaligen Neuen Mark. Das Heft 1, das den Inschriften des Komitats Gryfino gewidmet ist, wurde von Joachim Zdrenka und Marceli Tureczek vorbereitet (Verlagsanzeige).